Die Jungfernfahrt ging nach Übersee. Nein, nicht nach Amerika, sondern nach Übersee am Chiemsee… Ätsch (geklaut vom Autoaufkleber).
Schon den Tag vorher hab ich den Hänger und das Zugfahrzeug
beladen. Am Ende des Tages war ich noch etwas verunsichert, weil soviel Platz im Hänger noch frei war. Es zeigte sich aber am Ende, dass wir viel unnützes Zeug mit hatten, das bei der nächsten Tour zuhause bleiben wird.
Viel später als geplant ging es am Mittwoch gegen halb 10 endlich los. Das Navi zeigte 550 km an. Auf A 67, A 6 und A 5 lief es Anfangs prima. Doch schon vor Bruchsal ging es von der Autobahn quer durch Land über Landstraßen nach Pforzheim. Dank TMC haben wir eine halbe Stunde Stau und 25 km gespart. Der Hänger lief bisher absolut ruhig hinter dem Doblo her. Der Spritverbrauch sank und sank. Am Ende der Woche haben wir im Durchschnitt nur 5,2 ltr./100 km verbraucht.
Gegen 16°° und ohne Stau aber etliche Kilometer hinter 80 km/h-Gespannen im Überholverbot kamen wir auf dem Campingplatz in Übersee an. Der Empfang an der Anmeldung war bayrisch und freundlich. Wir bekamen erst mal einen Platzplan und sollten zu Fuß den Platz erkunden und uns einen schönen Stellplatz aussuchen. Gar nicht so einfach. Die Plätze sind sehr schön und es gab abzuwägen, was näher sein sollte: Seeblick, Spielplatz, Sanitärgebäude? Wir haben uns für die goldene Mitte entschieden. Ca. 110 m² großer Stellplatz. Zwei Plätze teilen sich eine Versorgungsinsel mit Wasser und Strom. Ein 10 m Stromkabel würde schon reichen. Mehr zum Campingplatz hier!
Der Aufbau des Hauptzeltes war ruckzuck geschehen. Das Vorzelt dauerte etwas länger. Ich Depp hab den Gestängeplan vergessen. Aber ein hilfreicher Nachbar erbarmte sich und ging uns zur Hand. Er selber sei jahrelang mit einem Heinemann durch die Gegen gezogen.
Fertig eingeräumt sind wir erstmal in der Camping-Gaststätte eingekehrt. Nach einem Weißbier ging es mir dann auch gleich besser. Das Essen dauerte an diesem Abend zwar etwas länger aber war lecker und preislich auch ok.
Die erste Nacht konnte kommen…. Und verlief ganz angenehm. Göga schlief gut. Kein Wunder, hat sie ja auch die Seite mit der um 8 cm aufgepimpten Matratze bekommen und Wuki schlief auch ungewöhnlich lange bis kurz nach 8.
Das Wetter am ersten Morgen war klasse. Die Sonne schien
, es war angenehm war und von unserem Frühstückplatz konnte man die nahe Kampenwand sehen. Die Brötchen kann man übrigens bis abends im Camping-Restaurant (mit kleinem Laden) bestellen. Sogar Croissants gibt es.Den ersten Tag verbrachten wir noch mit dem Einrichten des Zeltes, einkaufen der Vorräte im nahen Supermarkt und am Ufer des Chiemsees
planschen. Das Wasser ist total klar. Ab Freitag wurde das Wetter dann nass und kalt 
. Die Berge waren durch die Wolken nicht mehr zu sehen. Noch war alles im grünen Bereich. Wuki konnte noch unterhalten werden und die Laune gut. Aber ein Alternativprogramm war nötig. Ein wenig DVD auf dem Laptop, Museums- (Mammutmuseum in Siegsdorf), Eisdielenbesuche und Sightseeing aus dem Auto raus. Sonntags wurde es dann zum Glück wieder etwas besser. Da unsere Tochter 2 Jahre wurde, fuhren wir nach Maquartstein in den dortigen Märchenpark.
Für die durch Puppen animierten Märchen in den Häuschen konnte sie sich noch nicht so erwärmen, aber Schaukeln, Streichelzoo und Sommerrodelbahn
mit Papa fand sie toll. Abends dann Grillieren 
auf einem 5 €-Grill vom Discounter (75 % reduziert dank Ende der Grillsaison). Den Montag konnte man wieder vergessen. Ein Besuch beim Factory-Verkauf von Chiemsee in Bernau war äußerst ernüchternd. Nur was für Hungerhaken bis Größe L. Der Dienstag brachte wieder Sonne und angenehme 24°C. Zur Abwechslung ging’s nach Ruhpolding in den dortigen Märchenpark
und später mit der Seilbahn auf den 1694 m-hohen Hochfelln. Da oben gibt es eine tolle Aussicht über den Chiemgau und Blicke auf den Watzmann etc.
Mittwoch hieß es dann leider Abschied nehmen. Für den Donnerstag wurde wieder Regen vorhergesagt und wir wollten trocken einpacken. Nach einem gemütlichen Frühstück und ruhigem Einpacken ging es ab 13°° wieder auf die A8 gen Südhessen. Nahezu staufrei kamen wir dort nach 7 Stunden Fahrtzeit an.
Fazit:
Bis auf das schlechte Wetter hatten wir eine tolle Woche. Nachts wurde es zwar etwas kühl (bis 7°C), aber trotz des normalen Sommerdeckbetts erträglich. Göga und Wuki hat es gefallen und es wird definitv ein nächstes Mal geben. Die Gegend ist einfach klasse. Für jeden ist da was drin: Fahrradfahren auf perfekten Radwegen in flachem Gelände, surfen, segeln und schwimmen im klaren Chiemsee, Wandern in den Bergen. Für die Kinder wird eine Menge geboten, seien es die Märchenparks, Animation auf dem CP, Seilgärten etc. Wir werden nächstes Jahr wieder hinfahren, dann aber mit Fahrrädern
auf dem Hänger. BTW: Es will nicht zufällig jemand seine Gepäckgalerie loswerden?
Der Chantilly hat sich als nahezu perfekter Reisebegleiter erwiesen. Treu ergeben lief er auf der Autobahn hinterher und dank geringem Gewicht machte er auf der Rückfahrt auf der mittleren Spur am Irschenberg richtig Spaß. Das Zelt war dicht obwohl es einige Male ziemlich geschüttet hat. Ist so ein Schauer in einem normalen Wohnwagen genauso laut?
Ein gutes Zeichen wie ich finde. Geplant haben wir mind. 3 einzelne Wochen wegzufahren. 1 Woche geht wieder an den Chiemsee, über die anderen beiden haben wir noch nicht diskutiert. Der ACSI-Führer und der gute alte Diercke-Schulatlas liegen schon auf dem Nachttisch. Bauernhof-Camping hört sich schonmal gut an, Töchterchen ist vernarrt in Tiere aller Art.
