3 Wochen Schweden

Hier können Reiseberichte über schöne Reisen, gerne bebildert, gepostet werden.
Swenja & Uli
Vielschreibender Camper
Vielschreibender Camper
Beiträge: 112
Registriert: 10.07.2014 11:31
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Nissan Juke, 1,6 Benzin
Camper/Falter/Zelt: CampWerk Economy OnRoad 2014
Wohnort: Heidesheim a. Rh./Rheinhessen

3 Wochen Schweden

Beitrag von Swenja & Uli »

Hallo Forum,

hier eine kleine Zusammenfassung unserer Schwedentour Juni/Juli 2016. Ist nur eine Zusammenfassung der Tour ohne groß auf Aktivitäten einzugehen.

Wir lieben den Norden und da ging es auch mal wieder hin. Diesesmal allerdings das erste mal mit Tenttrailer

Gespann: 2 Erwachsene mit Campwerk Economy, Zugfahrzeug Nissan Juke (Benzin)

Fähre Kiel / Göteborg (Ankunft gg. 09:15 Uhr)

Ab Göteborg geht es auf den Inlandsvägen 45 Richtung Norden. Der IV 45 ist auch gleichzeitig die E 45. Ziel ist das Städtchen MORA am Siljansee in der Region DALARNA. Zwar sind das für den ersten Tag rund 470 Landstraßenkilometer aber für uns fängt Schweden in MORA erst an. MORA hat zwei CPs. den kleineren haben wir vor 2 Jahren getestet, der große ist dieses Jahr dran.
MORA CAMPING ist ein recht großer Platz der div. Stellplatzvarianten hat. Es gibt sowohl Grasplätze wie auch geschotterte (besonders "unten" an der Flußbiegung). Der Platz hat keinen Seezugang. Schwimmen trotzdem möglich. Die Stadt ist in 5 Minuten zu Fuß erreichbar, trotzdem ist der Platz ruhig. Der Stellplatz will gut gewählt sein denn sonst können die Wege zu den Sanitärgebäuden lange werden. Das haben wir beim ersten Besuch gemerkt ;) . Die sanitären Anlagen und Gemeinschaftseirichtungen sind top-
Preis waren diesesmal 250 SEKs incl. Strom.

Kurz erwähnt sollten werden:

- Bärenpark in ORSA (etwa 12-15 km entfernt)
- das Örtcchen NUSNÄS (etwa 9 km entfernt), hier befindet sich die Produtionsstätte der berühmten DALA-Pferdchen, dem Wahrzeichen der Region. DALA-Pferdchen dürfen sich nur die nennen, die hier produziert werden. Man kann die Produktion direkt besuchen ohne Eintritt. Nebenbei ist dort ein kleiner Werksverkauf der Firma MORAKNIV (qualitativ hochwertige Gebrauchsmesser für Outdoor, Küche und Beruf)

Wer feststellt das am Gespann was fehlt oder nicht in Ordnung ist, dem seien zwi Geschäfte empfohlen.

- BILTEMA: hat alles Mögliche. Campingzubehör, Fahrrad, Schrauben, Werkzeug, Brennstoffe...... unbedingt hingehen und schauen :dhoch:
- JULA: Baumarkt

Beides am Ortsausgang.

Aus den geplanten 2 Tagen zur "Aklimatisierung" wurden 3 :D

Weiter geht es die E 45 Richtung Norden über SVEG bis kurz vor ÖSTERSUND. In BRUNFLO geht es kurz nach Süd/Ost auf der E 14 nach GÄLLÖ ins CAMP VIKING. Ein kleiner schöner CP mit Seezugang. Dort wird auch etwas Deutsch gesprochen. Die sanitären Anlagen sind in die Jahre gekommen aber sauber. Wir stehen eine Nacht für 150 SEKs ohne Strom. Ein aufziehendes, kurzes, aber heftiges Gewitter zwingt uns ins Hauptzelt, da das Vorzelt nicht aufgebaut wurde :ichdoof:

Nach Frühstück mit Seeblick geht es weiter über die E 45. An ÖSTERSUND vorbei bis STRÖMSUND. Hier gibt es einen guten CP den wir auf vorherigen Touren schon zweimal besucht haben. Kurz hinter STRÖMSUND beginnt das gedankliche Abenteuer denn wir wollen nun auch mal "frei" stehen, sprich, ohne CP. Am 2ten Kreisel in STRÖMSUND biegt die 342 ab. Der VILDMARSVÄGEN. Eine Art Ringstraße die sich erst westlich Richtung Norwegen schlängelt, dann nördlich parallel zur Grenze um dann wieder Richtung Osten auf die E 45 zu stoßen. Diese Route sind wir 2014 schon gefahren, ohne Hänger. Wer sich dafür interessiert sollte es googeln, es würde den Rahmen sprengen darauf näher einzugehen.

Etwa 40 km nach STRÖMSUND auf der 342 kommt rechter Hand ein NATURCAMPING. Das sind freie Plätze, die von irgendwem in Stand gehalten werden. Dort gibt es KEIN Strom, KEIN Wasser und höchstens ein Plumpsklo. Man darf eine Spende da lassen.
In diesem Fall gibt es eine kleine Hütte, zwei Feuerstellen, ein Plumpsklo und einen direkten Seezugang. Der See hat Trinkwasserqualität.
Dort stehen wir komplett alleine. Grillen mit selbst gesammeltem Holz und genießen die Ruhe. 3 andere WoMos und gespanne die über den Abend nocht kommen entscheiden sich alle für die Weiterfahrt. Selbst Schuld :kopfklatsch: .

Weiter geht es am nächsten Morgen Richtung GÄDDEDE. Dort muss man sich entscheiden. Entweder über die Grenze nach Norwegen oder weiter auf der Route Richtung dem STEKKENJOKK. Es ist eine Paßstraße die sich bis knapp 900 Meter NN hoch, über die Baumgrenze schlägelt. (Nicht steil).
Die Route ist nur von etwa Anfang Juni bis Mitte Oktober befahrbar. Wer sich hierfür entscheidet, bitte googeln, auch diese Infos würden den Rahmen sprengen denn es gibt einige Dinge zu geachten.
Vor zwei Jahren nur mit dem Auto hier war es mieses Wetter und wir haben uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht. "Wie wird es dort sein mit dem CW ???" Letztendlich war alles unbegründet. Wir haben noch einen Platz bekommen (es gibt keinen CP aber natülich stehen einige Camper dort oben). Wir hatten 20°C und durchgehend Sonne. Die Schneefelder haben so reflektiert das wir Sonnenbrand bekommen haben. Dort oben ziehen Rentierherden an einem Vorbei was ein tolles Naturschauspiel ist. Leider schaffen es die Stechmücken auch über die Baumgrenze.

Am nächsten morgen folgen wir der Route (es gibt ja nur die) bis STALON in östlicher Richtung. Dort biegen wir Richtung Norden auf eine Schotterpiste ab. Wer noch nie in Skandinavien war, dem sei gesagt, das viele, ja die meisten Nebenrouten nicht asphaltiert sind. Wenn ein Vordermann da ist, ABSTAND wegen möglichem Steinschlag).
Bei SLUSSFORS kommen wir auf die E 12. Dieser folgen wir Richtung Nord/West Richtung Norwegen. Nach 2 Tagen "outdoor" darf es heute wieder ein CP sein.
In TÄRNABY finden wir einen kleinen Platz. Absolut Basic aber uns langt das völlig. 180 SEKs inc. Strom. Suschen kosten extra. Gute Gemainschafträume incl. TV. Wir gönnen uns ein Glas Wein aus unserem Vorrat und schauen Fußball-EM :zwinker:

Wir folgen der E 12 über die Grenze um in MO I RANA auf die berühmt berüchtigte E 6 zu wechseln. Auf dieser überqueren wir den nördlichen Polarkreis, natürlich nicht ohne den obligatorischen Aufkleber am Polarkreiscenter zu kaufen. Weiter nördlich biegen wir auf die 95 Richtung Osten ab und kehren nach Schweden zurück. Fahrtrichtung ist ARJEPLOG. Das hat der ein oder andere schon mal gehört, denn hier testen im Winter alle großen Fahrzeughersteller ihre neuen Modelle.
Der Plan ist, wieder "frei" zu stehen. Das gestaltet sich aber gar nicht so einfach. Zwar finden wir einen schönen Naturcamping, aber die Stechmücken sind dermaßen heftig, das wir weiter ziehen. Sicherlich hätte es noch Möglichkeiten gegeben aber ich will nicht irgendwo in einen Waldweg abbiegen ohne zu wissen wo ich raus komme. Das haben wir einmal versucht um in ein einer Sackgasse zu landen. Dann ging es einige hundert Meter rückwärst. Nicht so prall :confused:

Letztendlich landen wir auf dem CP von ARJEPLOG. Da es noch Vorsaison ist, ist die Rezeption Saonntags nur bis 13:00 Uhr besetzt. Und wir kommen gegen 16:00 Uhr. Da der Paltz auch mit Schranke gesichert ist, bleibt nur ein Telefonat um an alle Codes zu kommen (Schranke und Sanitärhäuser). Stehen können wir auch nur auf dem WoMo-Platz, was bedeutet, Asphalt. Wir sichern das Seitenzelt mit den Transportkisten anstatt mit Heringen. Am nächsten Morgen ist es dermaßen stürmisch das wir nicht mal das Kaffeewasser zum kochen bringen. Vorzelt haben wir nicht gestellt. So brechen wir ohne Frühstück und entsprechender Laune auf. Der ganze "Spaß" kostet dann auch noch 255 SEKs.

Es geht über ARVIDSJAUR nach Süden bis LYCKSELE. Es Regnet den ganzen Tag und wir rechnen damit, dass wir das erste mal im Regen aufbauen "dürfen". Der dortige CP ist recht groß. Aber schön. Aufgehört zu regnen hat es auch. Als an der Anmeldung 350 SEKs fällig werden sind wir erst mal säuerlich denn eigentlich fanden wir die 255 vom Vortag schon zu viel. Nach dem Aufbau gehen wir duschen und kommen beide sprachlos zum Trailer zurück. Der absolute Wahnsinn. Dermaßen geschmackvoll gestaltete Anlagen haben wir beide noch nicht gesehen. Es gibt sogar Saune inclusive. Die Gemainschaftsräume sind der Knaller und so schauen wir Abends nocht mit 20 anderen Campern England/Island auf Flatscreen.

Weiter über ASELE geht es in DOROTHEA wieder auf die E 45 Richtung Süden. Zwischen ÖSTERSUND und SVEG geht es wieder auf einen Naturcamping. Da ergibt sich dann eine etwas skurile Situation.
Der Platz ist geschätzt irgendwas zwischen 2000 und 4000 qm groß. Es sind etwa 5-6 WoMos/Gespanne da. Unser nächster Nachbar, etwa 20 Meter weg. Da der Paltz nicht gerade eben ist, "müssen" wir so nah an das ältere Paar aus Schweden ran. Wir haben auch keine Ausgleichskeile oä. Nun gut. Platz für all ist reichlich vorhaden.

Gerade als wir fertig aufgebaut haben, kommt tatsächlich ein 3-achsiges WoMo (natürlich dt. Zulassung) und quetscht sich zwischen uns und das ältere schwedische Pärchen. Auf die Frage ob das ernst gemeint sei, wird die Beifahrerin direkt pampig und verweist darauf, das das alles öffentlich sei. Irgendwie typisch deutsch.
Wir sind echt angefressen und lassen die Bemerkung fallen, das wir auch "öffentlich" können. Nochmal zum besseren Verständnis. Platz für ganze Fußballfelder und die kriechen uns fast ins Vorzelt. Nach kurzem Kiegsrat mit ihrem Mann parken sie um.
Das Rentier was ne Stunde später über den Platz lief habe die nicht gesehen :mandy:

Da sich der Urlaub dem Ende neigt, geht es nochmal für 2 Tage nach MORA. Auf Achse waren wir genug. Es wird Zeit noch etwas zu erholen (wobei das vorher alles kein Streß war).

Von dort aus geht es für 2 Tage nach KRISTINEHAMN auf den dortigen CP. Ich habe lange überlegt ob ich die dort gemachten Erfahrungen hier Kund gebe aber ich berufe mich auf den Art. V des GG. Es sind unsere erlebten Eindrücke.
Der CP an sich liegt schön an einer Art Seitensee des VÄRNERN-See. Es gibt 2 Servicehäuser. Wir entschieden uns für einen Rasenstellplatz in der Nähe des Servicehaus 2. Soweit so gut. Hinter diesem Servicehaus sind, wie auf vielen CPs kleine Hütten, die man auch mieten kann. Die Flüchtlingswelle die Europa dieses Jahr heimgesucht hat, ist natürlich acu an Schweden nicht vorbei gegangen. So waren diese Hütten alle mit Asylbewerbern belegt. An sich kein Problem. Was etwas problematsch war, war, dass das Servicehaus rund um die Uhr im whrsten Sinne des Wortes belagert war. Gemeinschaftsküche war nicht zu nutzen. Das ganze gipfelte dann darin, dass Swenja nach einem nächtlichen Toilettengang fast bis zu unserem Wagen verfolgt wurde. Das ganze hätte zum Problem werden können.

Wir wollen nicht falsch verstanden werden, aber eine kurze Info bei der Anmeldung hätte uns echt gefreut. Dann hätten wir uns einen anderen Stellplatz auf dem CP gesucht und fertig. Wir finden, als zahlender Gast hat man schon ein gewisses Recht auf solche Infos.

Für die letzen 3 Nächte verschlägt es uns nach ED im DALSLAND. Ein schöner Platz mit leider etwas in die Jahre gekommenen Sanitäranlagen. Duschen kosten extra. Von dort aus sind aber eine Menge Aktivitäten möglich. Hervorzuheben ist die DALSLAND MOOSE RANCH gegenüber des CP. Zu den Fütterungszeiten kommt man direkt in den Kontakt mit den Königen der Wälder. Sehr informativ auch in englischer Sprache.

Irgendwann ist immer Schluß und nur wer nach Hause fährt kann wieder los. So ergeht es auch uns. Es geht zurück nach GÖTEBORG wo uns unsere Fähre erwartet.

Schön war es, wir kommen wieder.

P.S. die Tastatur spinnt etwas. Es könnten also ein paar Knaller im Schriftbild sein. Und wer Schreibfehler findet, darf sie behalten.
Swenja & Uli



Let the good times roll
Ernst_M
Vielschreibender Camper
Vielschreibender Camper
Beiträge: 134
Registriert: 04.10.2015 18:07
Land: Österreich
Zugfahrzeug: Autos
Camper/Falter/Zelt: Alpen Kreuzer Junior : Compi Camp 200
Wohnort: Österreich

Re: 3 Wochen Schweden

Beitrag von Ernst_M »

Hallo
Ein Schöner Bericht von deiner Tor . Wie viel Km habt ihr da gemacht ? Hört sich ja nach viel Fahren an . Nach denn Motto " Der Weg ist das Ziel "
Folkert
Allwetter-Camper
Allwetter-Camper
Beiträge: 974
Registriert: 04.12.2011 18:48
Land: Deutschland
Zugfahrzeug: Fiat Doblo
Camper/Falter/Zelt: Camp-let Safir 1987 Vaude Opera, de Waard Duinpieper
Wohnort: Leer/Ostfriesland

Re: 3 Wochen Schweden

Beitrag von Folkert »

Wirklich schöner Bericht
Für den Urlaub habt Ihr die ideale Fährverbindung benutzt. Bis zum späten Nachmittag Zeit um zum Hafen nach Kiel zu fahren. Nachts auf der Fähre schlafen. Nach dem Frühstück los gen Norden. Man muss nur aufpassen den richtigen Zeitpunkt für die Buchung der Fährpassage zu finden. Die Preisdifferenzen sind ja erheblich.

Gruß Folkert
Antworten

Zurück zu „Reiseberichte“