Hallo Ihr Falters,
am Wochenende zum 1. Mai war es endlich soweit. Der Cobb Grill wurde erstmals in Betrieb genommen.
Nachdem der Grill aus der mitgelieferten Tragetasche befreit war, wurde er im Vertrauen auf das beworbene kühle Außengehäuse auf meinem Campingtisch Marke SK mit Kunststoffoberfläche platziert.
Das Innere des Grills besteht aus einer Brennschale und einer großen Rinne, in der abtropfendes Fett gesammelt wird. Dort können auch Flüssigkeiten zum Dämpfen eingefüllt werden (Wasser, Wein, ...) sowie sogar noch div. Beilagen wie Kartoffeln, Gemüse, o.ä. erhitzt werden.
Zunächst kommen in die Brennschale zwei bis drei Stück fester Grillanzünder, wie er überall angeboten wird. Nach dem Anzünden wird dann das Brikettrost darüber gestellt, das man zuvor mit einer Anzahl Briketts gemäß Anleitung befüllt hat. Zum Grillen von Fleisch habe ich sechs Briketts verwendet.
Hier ein Blick in den geöffneten Grill, nachdem die Briketts richtig schön durchgeglüht sind (ca. 20 Min. nach dem Anzünden):
Die Briketts liegen auf einem Rost, die Anzünder darunter. Die Brennschale wird von unten belüftet. Bei geschlossenem Deckel wird die Kohle durch Kaminwirkung automatisch angefacht.
Im Bild sieht man außerdem, daß ich in die Rille Wasser eingefüllt habe und man erkennt das Fett, welches sich dort angesammelt hat (das Bild entstand nach den ersten Grillversuchen). Konstruktionsbedingt kann keinerlei Fett auf die glühende Kohle tropfen. Somit gibt es auch keine Rauchbildung oder dadurch entstehende gesundheitsschädlichen Stoffe, die ins Grillgut geraten könnten. Das Wasser hat auch noch den Vorteil, daß kaum Fett in die Edelstahlschale einbrennt. Von den 0,3 l eingefülltem Wasser ist auch nach mehreren Stunden "Betrieb" noch genug übrig. Es beginnt also nicht zu kochen.
Nachdem die Kohle richtig durchgeglüht ist, wird das (antihaftbeschichtete) Grillblech aufgelegt und der Deckel geschlossen. So läßt man den Grill einige Minuten durchheizen. Dann gehts richtig los.
Deckel ab, Fleisch drauf ...
... Deckel wieder zu. Ich wende bereits nach 1 Min. erstmals, damit das Fleisch nicht austrocknet. Dann kann man sich erstmal in aller Ruhe zurücklehnen.
Mit aufgesetztem Deckel hat der Grill eine unglaublich hohe und lang anhaltende Heizleistung, ohne aber das Grillgut zu schnell zu garen. Die gezeigten Fleischstücke haben so geschätzt 15-20 Min. zum Durchgaren benötigt. Auch ein sehr dick geratenes Stück Fleisch wurde einwandfrei durchgegart. Dabei brennt auf der antihaftbeschichteten Oberfläche nichts an und das Fleisch wird außen wie innen sehr gleichmäßig durchgegart. Die im Innern entstehende Dampfatmosphäre (eingefülltes Wasser) tut offenbar ihren Teil dazu bei, das Fleisch richtig schön saftig zu halten.
Ohne Übertreibung: Ich habe zuvor noch nie per Grill derart saftiges Fleisch zubereiten können. Mir läuft jetzt noch das Wasser im Mund zusammen!
Man sieht natürlich auch, daß die Grillfläche nichts für Großfamilien ist. Allerdings habe ich mit den sechs Briketts eine Laufzeit von über drei Stunden gehabt. Man kann also durchaus in mehreren Gängen arbeiten. Da man das Fleisch eigentlich nur 1-2 mal wenden braucht, muß der Grillvorgang nicht dauernd beaufsichtigt werden, man kann entspannt speisen, während der zweite Gang "in der Mache" ist.
Während des Grillens sollte der Deckel nicht allzu oft geöffnet werden, damit nicht die ganze Hitze entweicht.
So steht der Grill dann also in voller Aktion auf dem Tisch:
Was hier über dem Grill aufsteigt, ist ausschließlich Wasserdampf.
Auch Grillwürstchen ließen sich problemlos zubereiten. Hier merkt man aber, daß der Cobb Grill aus dem bißchen Brennmaterial richtig Hitze rausholt. Würstchen sind in Minutenschnelle fertig und sollten nicht zu lange auf dem Grill bleiben. Sie werden zwar nicht schwarz, backen dann aber doch irgendwann fest.
Während meiner Grillpremiere kam übrigens ein heftiger Schauer runter (s. Tischplatte). Das war dem Grill (und meinem Abendessen) dank Deckel völlig egal. Und noch wichtiger: Die Tischplatte hats ebenfalls überlebt. Die untere Kunststoffschale des Grills erwärmt sich tatsächlich nicht
Reinigung: Ich war dem Tipp des Handbuchs gefolgt und hatte die innere Schale und die Innenseite des Deckels mit Olivenöl eingerieben. Hierdurch soll das Einbrennen von Fett u.ä. verhindert werden. Von der Lösung bin ich nicht begeistert. Zwar brannte in der Tat kein Fett ein, dafür aber das Olivenöl
Die Reinigung war dann auch etwas mühselig und ich mußte dem Grill mit grobem Spülschwamm und viel Muskelkraft zu Leibe rücken. Evtl. lag der Fehler im zweimaligen Einsatz ohne Zwischenreinigung, oder das Olivenöl war Mist. Da werde ich in Zukunft noch etwas experimentieren.
Mein Eindruck ist, daß man auf das Öl eigentlich verzichten kann, wenn man zu Beginn Wasser einfüllt, da sich das Fett dann im Wasser sammelt und einfach ausgeschüttet werden kann.
Und noch ein Tipp: Wenn man eine Grillpause bei laufendem Grill einlegt, kann man durch vorübergehendes Entfernen der beschichteten Grillplatte ein Einbrennen von zurückgebliebenem Fett, Bratensud o.ä. verhindern.
Ich hoffe, daß ich mit meinem kleinen Bericht dem Ein oder Anderen bei seiner Entscheidung helfen kann.
Guten Appetit ...
Marcus