Auflaufbremse schwergängig Problem?

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Nordseefan
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Auflaufbremse schwergängig Problem?

Beitrag von Nordseefan »

Hallo zusammen

Ich brauche kurzfristig Eure Hilfe. Meine Auflaufvorrichtung ist plötzlich (naja, nicht gerade von heut auf morgen) schwergängig. Vorher konnte ich diese mit etwas Aufwand immer von Hand eindrücken um die Bremswirkung zu testen. Das geht zwar immer noch, aber nur mit sehr viel grösserem Kraftaufwand.

Ich habe regelmässig gefettet (immer das gleiche Fett, also nichts geändert) und es ging immer recht relativ "leicht" einzudrücken. Jetzt ist der, wie geschrieben, nötige Kraftaufwand sehr viel grösser. Oder ist das ein Temperaturproblem, der letzte Sommer war ja viel heisser :D ?

Stellt das ein Problem dar? Bremsen etc. funktioniert im Zugbetrieb, hier reicht das Hängergewicht aus, um "Aufzulaufen".

Soll ich das was dran machen? Geht das ohne grossen Aufwand (ohne Zerlegen, da würde ich lieber in die Werkstatt)?
Kann WD-40 helfen? (Saubermachen und neu fetten). Oder mache ich damit mehr kaputt als das es hilft?

Kann das Fett verharzen (wie Öl)? Aber dann wohl nicht innerhalb eines halben Jahres oder?

Vorab Dank für Eure Informationen?
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Rollo
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Re: Auflaufbremse schwergängig Problem?

Beitrag von Rollo »

Moin,
wenn die Bremse funktioniert und auch wieder löst,würde ich erst mal fahren.Wenn Du möchtest kannst Du ja mal die Manschette zur Seite schieben und nachsehen ob das Fett hart ist ,oder ob sonst eine Auffälligkeit zu sehen ist.
2132 Tschüß Rollo




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Re: Auflaufbremse schwergängig Problem?

Beitrag von Nordseefan »

Hallo Rollo

Danke für Deine Info, dass wichtigste war mir, dass die Bremse wieder lösst. Das macht sie offensichtlich. Eigentlich ja nicht schlecht wenn die Auflaufeinrichtung schwer geht, ist wenigstens der Dämpfer in Ordnung. Hat mich aber doch etwas stutzig gemacht.

Gruss
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Fuzzy
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Re: Auflaufbremse schwergängig Problem?

Beitrag von Fuzzy »

Ich sags mal so: Auch Fett kann mit der Zeit fest werden. Um Deine Bremse wieder leichtgängig zu bekommen wäre es natürlich eine Möglichkeit, alles zu zerlegen. Das bisschen Fett unter der Manschette ist nur die halbe Wahrheit. Das meiste spielt sich zwischen den Führungen (unter den Schmiernippeln) in der Auflaufeinrichtung ab. Und da siehst du leider ohne zerlegen nicht hin. Wenn aber, so wie bei dir, die Bremse ansonsten einwandfrei funktioniert, würde ich nichts unternehmen.
Gruß Ralf
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Re: Auflaufbremse schwergängig Problem?

Beitrag von Nordseefan »

Hallo Fuzzy

auch Dir besten Dank für deine Einschätzung. Werde ich wohl doch mal dran gehen. Wie aufwändig ist den das Zerlegen? Braucht es Spezialwekzeug, was ist ggf. zu Beachten?

Gruss
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Niels$
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Re: Auflaufbremse schwergängig Problem?

Beitrag von Niels$ »

Also ich finde die Möglichkeit die Auflaufeinrichtung mit der Hand einschieben zu können erst einmal fraglich. Das habe ich bislang bei keinem Anhänger geschafft. Damit würde die Bremse ja bei jedem kleinen Lastwechsel ansprechen...

Niels
Wer lesen kann ist klar im Vorteil!
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Fuzzy
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Re: Auflaufbremse schwergängig Problem?

Beitrag von Fuzzy »

Ein kleines Stück einschieben geht, vor allem bei relativ leichten Anhängern schon mit etwas Kraftaufwand. Leichter und auch weiter gehts mit angezogener Handbremse. Mit dem zulässigen Gesamtgewicht steigt auch der Widerstand des Auflaufdämpfers. Sollte das Einschieben aber sehr leicht gehen, ist der Dämpfer am Ende und gehört ausgetauscht. Ein richtig defekter Dämpfer fühlt sich übrigens fast wie ein ABS an. Beim Bremsen läuft der Anhänger sofort auf und macht schlagartig die Bremse zu. Somit verzögert der Anhänger mehr als das Auto und die Bremse macht wieder auf. In dem Moment läuft der Anhänger wieder auf und das Spiel beginnt von neuem.
Lässt sich die Auflaufeinrichtung relativ weit einschieben, so hat die Bremse bzw das Bremsgestänge meist zu viel Spiel und gehört überprüft bzw eingestellt. Aber auch hier gibt es wieder verschiedene Typen mit unterschiedlich langen Wegen.

Das zerlegen an sich ist kein Hexenwerk, wenn man technisch nicht ganz unbegabt ist. Das geht auch alles ohne Spezialwerkzeug. Eine pauschale Anleitung gibt es aber dazu nicht, da die Auflaufeinrichtungen je nach Hersteller/Typ unterschiedlich aufgebaut sind. Generell kann man aber sagen, daß meist nur eine Schraube die Schubstange hält. Ausserdem muss , je nach Bauart halt noch der Umlenkhebel (teilweise inkl Handbremshebel) ausgebaut werden. ACHTUNG! Manche Handbremshebel stehen unter Vorspannung z.B bei Knott: https://www.knott.de/trailertechnik/wp- ... MANUAL.pdf
Verbaute Stopmuttern immer ersetzen. Die Schraube am Handbremshebel/Umlenkhebel ist normalerweise nicht fest angezogen. Hier muss alles leichtgängig sein.

Aber auch hier gilt, wie an anderen Arbeiten an der Bremse auch: Bitte nicht das eigene Können überschätzen. Wenn du die Geschichte zerlegt hast und es dann am Zusammenbau scheitert ist es deutlich schwieriger, den Anhänger in eine Werkstatt zu schaffen.

Was du aber noch testen kannst: Bring die Auflaufeinrichtung dazu einzufahren. Wenns von Hand nicht geht, dann mit dem Auto. Entweder eine Vollbremsung ( reicht auch aus niederer Geschwindigkeit) oder den Anhänger einfach mit dem Auto rückwärts schieben. Wenn du ihn nun abkoppelst muss sie wieder zügig von alleine ausfahren. Wenn sie allerdings einen weiten Weg hat achte darauf, daß du dir nicht die Stoßstange verkratzst. Macht sie das nicht, ist entweder der Auflaufdämpfer hinüber oder die Schubstange läuft wirklich schwer.
Zuletzt geändert von Fuzzy am 05.07.2016 23:51, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß Ralf
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Re: Auflaufbremse schwergängig Problem?

Beitrag von Gleiter »

Offtopic:
Grüße Dich!

[quote="Nordseefan"]Wie aufwändig ist den das Zerlegen? Braucht es Spezialwekzeug, was ist ggf. zu Beachten?
[/quote]

Deiner Antwort entnehme ich, dass Du in dieser Materie nicht wirklich firm bist.

Arbeiten an sicherheitsrelevanten Teilen sind eine ganz heikle Sache, ganz sicher auch bei bei Euch in CH. Wenn da im Falle des Unfalles - nie zu wünschen - die Versicherung drauf kommt dass da gepfuscht wurde hast Du ganz schnell ein Riesenproblem am Hals.

Mit Anleitungen aus dem Netz kommst Du mitunter nicht weit, die Tücke liegt oft im Detail. Selbereiner mache ich sehr viel an unseren Fahrzeugen, bin da nicht unbegabt und könnte auch eine Bremsanlage blind zerlegen und wieder aufbauen - theoretisch. Praktisch lasse ich die Finger davon, ist mir viel zu heikel.

Nur mal so am Rande angemerkt.

Und wenn Du doch selbst schrauben willst - suche Dir bitte einen Helfer, eine Helferin, mit nachweislich Wissen um die Materie.

Auf dass Du gut an den Urlaubsort und auch wieder nach Hause kommen mögest.

Gruß aus dem Wein/4, André.
Und ich habe auch lieber ein kaputtes Fahrrad statt ein brennendes Haus. Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
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Re: Auflaufbremse schwergängig Problem?

Beitrag von Tombaz »

Service machen lassen beim Spezialisten deines Vertrauens.....
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Re: Auflaufbremse schwergängig Problem?

Beitrag von Nordseefan »

Hallo zusammen

Erst mal danke für Eure Infos. Nach Euren Infos, steht fest: Zerlegen werde ich sicher nicht selbst.

Mir stellt sich die Frage, in wieweit komme ich da dran um das Alles mal sauber zu machen, also altes Fett raus und Neues drauf. Ich habe übrigens eine Alko Auflaufeinrichtung. Wenn das nicht möglich ist ohne alles zu zerlegen, lasse ich die Finger weg.

Ich habe gestern mal ausprobiert. Die Bremse macht das was sie soll, sprich Sie läuft auf - bremst und bei zug löst sie auch wieder. Keine Schläge, kein Stottern beim anfahren - alles gut soweit.

Folgend die Antworten von Fuzzys Testvorschlägen

Was du aber noch testen kannst:
Bring die Auflaufeinrichtung dazu einzufahren. Wenns von Hand nicht geht,


Es geht mit der Hand, aber eben sehr schwer und sehr viel langsamer als bei der letzten Ausfahrt (Pfingsten 2016)

dann mit dem Auto. Entweder eine Vollbremsung ( reicht auch aus niederer Geschwindigkeit) oder den Anhänger einfach mit dem Auto rückwärts schieben. Wenn du ihn nun abkoppelst muss sie wieder zügig von alleine ausfahren.

Naja, zügig ist was anderes, aber ja sie fährt wieder von alleine raus (aber deutlich langsamer als vorher, meine Vermutung das alte Fett muss raus)

Wenn sie allerdings einen weiten Weg hat achte darauf, daß du dir nicht die Stoßstange verkratzst. Macht sie das nicht, ist entweder der Auflaufdämpfer hinüber oder die Schubstange läuft wirklich schwer.

Da sie wieder von alleine komplett rauskommt (nein, sie fällt mir nicht auf die Füsse), vermute ich der Dämpfer muss i.O. sein. Bleibt also die Schubstange. Deswegen meine Idee erst mal Alles reinigen. Der Hänger hat immerhin schon ein paar Jahre auf dem Buckel, auch wenn er beim Vorbesitzer nachweislich hauptsächlich Standzeiten hatte und auch vor uns noch nie das Ausland gesehen hat. :-) Abnutzung kann es also fast nicht sein, bleibt das Alter (warum soll es bei meinem Anhänger anders sein :lol: )

Ich werde heute einfach mal alles putzen, was sich ohne Zerlegung machen lässt und neu einfetten, mal ne Runde drehen (muss eh mal wieder auf die Waage, wegen Zubehörwechsel) und dann mal sehen.

Danke, haben sich jetzt neue Vermutungen ergeben?
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Re: Auflaufbremse schwergängig Problem?

Beitrag von Fuzzy »

Die Schubstange darf ruhig bis 20 Sekunden haben, bis sie wieder ganz ausgefahren ist. Irgendein Hersteller, der mir gerade nicht einfällt, redet sogar von bis zu 30 Sekunden. Ist von Typ zu Typ verschieden.
Aber wie schon am Anfang geschrieben brauchst du eigentlich nicht viel machen, so lange die Bremse einwandfrei funktioniert. Schmier das ganze ordentlich ab, das reicht in der Regel aus.
Gruß Ralf
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Re: Auflaufbremse schwergängig Problem?

Beitrag von Niels$ »

Also ich habe den Eindruck, dass die Bremse jetzt besser funktioniert ;)
Daher würde ich das auch mit Fuzzy halten - Abschmieren und fertig. Wenn Du da in eine Werkstatt gehst, die eine Fettpresse mit ordentlich Druck haben, dann wird das alte Fett im Gleitlager auch rausgedrückt. Einfach den Faltbalg wegschieben und pressen bis die Pampe da ankommt. Dann die Reste abwischen, Faltbalg rauf und glücklich sein.

Niels
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