Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Themen um die Stromversorgung: Beleuchtung, Kühlen etc. mit 12 V oder 230 V.
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Jasper am Meer
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Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von Jasper am Meer »

Hallo, interessierte Sonnennutzer!

Zukünftig würde ich gern meinen Strom für mein Camplet selbst produzieren. Dazu habe ich mir mal so einige Gedanken gemacht. Ich würde gern mal Eure Meinung dazu hören. Habe ich irgendwo den einen oder anderen Denkfehler? Habe ich irgendwo etwas vergessen? Habe ich etwas Entscheidendes übersehen? Vieles ist auf meinem eigenen Mist gewachsen, einiges habe ich jedoch in guter Guttenberg-Manier zusammenkopiert... aber auch verstanden! ;)

Viel Spaß beim Lesen
Jasper

Solarmodule: Der Deckel der großen Deichselbox des Camp-let bietet ausreichend Platz für ein Solarmodul mit einer Größe bis ca. 100 x 45 cm. Bei dieser Größe haben Solarmodule i.A. eine Leistung von 50Wp. Wp (Watt peak) gibt die Leistung an, die ein Panel unter optimalen Bedingungen abgeben kann. Optimale Bedingungen sind: Sonnenschein bei klarem Himmel, senkrechte Einstrahlung auf das Panel, nicht zu hohe Temperaturen auf dem Panel. Weitere Verluste entstehen durch Kabelleitungen und den Solarladeregler. Es ist also darauf zu achten, die Solarmodule mit etwas Abstand zum Deckel zwecks Hinterlüftung zu montieren. Die Temperatur des Solarmoduls geht direkt in die Leistung ein. Je heißer das Modul, umso weniger Leistung wird erzielt. Ein Modul allein reicht für die Stromversorgung allerdings nicht aus. Deshalb sollten besser zwei gleiche Module verwendet werden. Da der Platz auf der Deichselbox aber nur für ein Modul reicht, kommt man um eine Klappkonstruktion nicht herum. Ein Modul wird fest mit dem Deckel verbunden (Abstand!). Das zweite wird mit zwei Gelenken an das erste befestigt und nach vorn geklappt und kann während der Fahrt wieder zurück auf das andere geklappt werden. Fixierung nicht vergessen, damit es während der Fahrt keine Überraschungen gibt… Zum leichteren Öffnen des Deckels und zur Sicherheit der Module sollten zwei Gasdruckfedern für den Deckel der Box installiert werden. Das verhindert auch, dass der Deckel zu weit geöffnet wird und die Module auf den Anhänger fallen.
Um mit zwei Modulen bei der Ladespannung von ca. 17V zu bleiben, müssen die Module parallel an den Laderegler angeschlossen werden. Eine Reihenschaltung würde bei gleicher Stromstärke die Spannung der Module verdoppeln und würde somit nicht zu der zu ladenden Batterie passen. Bei der Parallelschaltung bleibt die Ausgangsspannung bei ca. 17V, es verdoppelt sich aber die Stromstärke. Bei beiden Schaltungen ist die Strommenge bzw. die Leistung dieselbe. (Leistung = Spannung x Stromstärke) Aus zwei 50Wp-Modulen wird quasi ein 100Wp-Modul. Theoretisch ist es auch möglich, über eine an den Laderegler parallel angebrachte 12V-Steckdose ein drittes Solarmodul, das z.B. im Auto transportiert wird, nach Bedarf anzuschließen. Ich erwähne das nur, weil ich noch eines herumliegen habe. Die Leistung erhöht sich entsprechend. Der Laderegler sollte dann schon 150Wp vertragen können.

Die Solarmodule laden über den ausreichend dimensionierten Laderegler schließlich eine Gelbatterie (bei mir 60Ah), die für solare Zwecke am besten geeignet ist.

Laden während der Fahrt: Wenn die Solarmodule während der Fahrt zusammen geklappt sind, kann die Batterie trotzdem geladen werden, nämlich über das Leuchtenkabel des Anhängers von der Lichtmaschine des Autos. Dazu muss man eine 12V Leitung (eine 1,5qmm Leitung ist ausreichend) von einer Anhänger-Rückleuchte abgreifen und über eine Sicherung den kleinen Wechselrichter mit Strom versorgen. Dieser versorgt ein herkömmliches Ladegerät, das die Batterie lädt. Da ich im Zugbetrieb grundsätzlich mit Licht fahre, wird der Wechselrichter auch nur dann mit Strom versorgt. Wenn vom Lichtkabel Dauerplus benutzt wird, muss der Schalter des Wechselrichters benutzt werden, der bei mir immer eingeschaltet ist. Den Wechselrichter kann man für eine 2-stündige Pause beruhigt anlassen - für längere Aufenthalte mit ausgeschaltetem Motor schaltet man ihn aber besser ab.

Versorgung des Anhängers: Die Batterie versorgt bei mir direkt eine 12V-Steckdosenleiste für 12V-Verbraucher. In unserem speziellen Fall wäre es derzeit nur die Wasserpumpe im Küchenblock und die eine oder andere Leuchte. An einen Wechselrichter (bei uns mit einer Leistung von 1200W / Spitze 2400W) können 220V-Verbraucher wie z.B. Toaster oder Wasserkocher mit einer max. Leistungsaufnahme von 1200W betrieben werden. Diese Wechselrichter haben einen Wirkungsgrad von ca. 90%. Diese Tatsache habe in der Strombedarfstabelle am Ende berücksichtigt. Sollte der Strom der Batterie doch mal knapp werden, kann ich notfalls auf die Zweitbatterie im Bus zurückgreifen oder mit dem Ladegerät doch mal das Stromnetz des Campingplatzes anzapfen…

Weitere Konsequenzen: Für die völlige Unabhängigkeit vom Stromnetz auf Campingplätzen müssen Kühlschrank und eine evtl. Heizung über Gas betrieben werden. Hierfür ist ein Gasregler mit drei Ausgängen vorzusehen, an die der Kühlschrank, die Gasheizung und der 3-Flammen-Kocher des Camp-let angeschlossen werden können.
Kritisch kann die Stützlast des Camp-let von 75 kg werden. Allein durch das Gewicht der Teile für die Solaranlage liegt die Stützlast schon bei ca. 45 kg. Für den Rest verbleiben dann noch 30 kg.

Erforderliche Teile:
Teil Gewicht Anzahl Einzelpreis Gesamtpreis
Solarmodul 50Wp 9 2 129,00 258,00
Exide Gelbatterie G60 21,2 1 185,00 185,00
Wechselrichter 1200/2400W 2,5 1 149,00 149,00
Wechselrichter 300W 1 1 30,00 30,00
Laderegler 0,5 1 80,00 80,00
Gasdruckfeger für Deckel 2 2 20,00 40,00
Summe 36,2 742,00
Durchschnittlicher Strombedarf:
Um den Leistungsbedarf für einen Tag zu ermitteln, muss die Aufnahmeleistung (angegeben in Watt) aller 12V-Geräte mit der durchschnittlichen täglichen Laufzeit in Stunden multipliziert werden. Das Ergebnis wird dann in Wh (Wattstunden) ausgewiesen. Der Strombedarf wird durch Division durch die Batteriespannung (12V) ermittelt.
Eine Faustregel zur Ermittlung der Energielieferung für einen Tag lautet für mitteleuropäische Breiten:
Juli: Spitzenleistung x 4
Januar : Spitzenleistung x 1
Das ergibt für meine Panel mit 150 Wp im Sommer 600 Wh Energie bzw. 50 Ah Strommenge pro Tag.
Da die Stromversorgung dieser kleinen Anlage für einen Kühlschrank oder eine Heizung nicht ausreichend ist, müssen diese Geräte mit Gas betrieben werden. Der Verbrauch des Kühlschranks ist laut Herstellerangabe mit 330g/24h sehr gering. Das entspricht derzeit etwa 60 Cent am Tag. Mit einer 5kg-Gasflasche würde man bis zu 15 Tage auskommen. Auch ein elektrischer Backofen würde die Leistungsfähigkeit der Anlage überfordern. Als Alternative bietet sich der Omnia Campingbackofen an, der mit etwas Routine ebenso leckere Ergebnisse liefern kann wie ein normaler E-Ofen.
Verbraucher Aufnahme (W) Stunden am Tag Wh Ah
Wasserkocher 750 0,2 15012,50
Toaster 1000 0,2 200 16,67
iPod-Lader 30 1 30 2,5
Handy-Lader 30 0,1 3 0,25
LED-Leuchten 20 3 60 5,00
Notebook 80 1 80 6,67
PC-Speaker 50 1 50 4,17
Zahnstation 30 0,1 3 0,25
Rasierer 30 0,1 3 0,25
Bedarf in Ah 48,25 - +Verlust 53,61
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wurzelprumpf
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Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von wurzelprumpf »

Moin Jasper,

in der Art plane ich auch (weitläufig).
Was ich aber anmerken möchte: Wenn Du die Solarmodule auf den Deichselkasten montiertst, hast du wahrscheinlich jede Menge Schatten. Ich achte z.B. immer darauf, daß der Zelteingang nach Süden steht. Also ist die Deichselbox im Norden, und damit im Schatten.

Ich denke über eine Möglichkeit nach, die Solarmodule in eine Art Koffer zu montieren, den ich unabhängig vom Wagen plazieren kann.

Aber ich lerne gerne von Dir :mrgreen:

Gruß
Michael
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Jasper am Meer
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Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von Jasper am Meer »

Hallo Michael,

super Idee mit dem Koffer - es arbeitet schon wieder in mir... :idee:
So habe ich es mir vorgestellt: ich stelle eine Idee in den Raum, und jemand wie Du entwirrt die komplizierten Fragen. Ich war mir nämlich nicht so sicher, ob die 4 Schrauben, mit denen die Box an der Deichsel befestigt ist, auch wirklich reichen, diese mit dem ganzen Gerödel darin und darauf sicher zu halten.
Ich bin gespannt, was sonst noch so kommt!

Viele Grüße nach Winsen
Jasper
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Niels$
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Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von Niels$ »

Mhh, ist jetzt etwas spät für mich zum Suchen, aber das Thema hatten wir schon mal. Aber nicht so schick gerechnet! Klingt alles plausibel, was Du gerechnet hast, fühlt sich jedoch für mich nicht so an. Was ist z.B. mit 1-2 Regentagen? Da fällt die solare Energie fast komplett aus! Und was ist mit den von Dir aufgerechneten Kosten? Für 700,-€ kann ich aber recht lange sehr teuren Strom einkaufen. Vermutlich haben die Solarzellen vorher einen Transportschaden o.ä.. Und dann muss ich den Kram auch noch aufbauen und mich auch noch um möglichst schattenfrei Aufstellung kümmern. Da gibt es jetzt schon genug aufzubauen (ich habe ja nicht die Geschwindigkeit der 3 Hunde oder eines Camplet), daher habe ich solche Gedanken sehr schnell wieder erfolgreich verdrängt.
Aber wenn das Konzept aufgeht, finde ich es eine tolle Geschichte!

Niels
Zuletzt geändert von Niels$ am 31.03.2011 23:47, insgesamt 1-mal geändert.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil!
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Jasper am Meer
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Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von Jasper am Meer »

Hallo Niels,

völlig richtig, eine Sonnenflaute kann immer blühen. Aber dafür ist ja das erwähnte Ladegerät dabei, das im Notfall - zumindest auf einem Campingplatz - nachhelfen soll.
Zur Amortisierung: die wird sicher seeeehr lange auf sich warten lassen, falls sie überhaupt eintritt, obwohl ich schon Campingplätze gesehen habe, die pauschal 3,- Euro täglich für den Strom verlangen. Als ich mir seinerzeit Sonnenkollektoren aufs Dach montieren ließ, hatte ich auch nicht durchgerechnet, wann es sich amortisieren würde. Ich gehe an solche Dinge eher idealistisch heran. Jetzt kann man lange darüber diskutieren, wie die Energiebilanz ausehen könnte - insbesondere im Hinblick auf die Energie, die in all die Teile für die Produktion gesteckt werden muss. Ich sehe das eher sportlich: funktioniert es so, wie ich es mir überlegt habe? Und bevor ich anfange, möchte ich gern das Forum nutzen, um Fehler zu vermeiden.

Viele Grüße
Jasper
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SUBARU
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Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von SUBARU »

Hallo
Die Idee des Koffers könnte mann noch verfeinern. Ist zwar vielleich unhandlicher aber ich würd alles was geht in diesen Koffer bauen

Man nehme zwei Fahrradschienen die Schraubt man auf die Deichsel. Am Koffer macht entsprechende Rollen dran nun kann man diesen Energie koffer mittels Rampen von der Deichsel hohlen und in dann dort Platzieren wo die Sonne ist. Nur noch das Verlängerungs kabel ins Zelt ziehen fertig.

Für Tage die schlecht sein könnten. Wär das etwas das in frage käme'? http://www.efoy.com/ oder den Kasten hier zwar teuer aber kann man dann kombinieren http://www.efoy.com/de/verkehrstechnik-efoy-procube.html

Gruss
CZ
Zuletzt geändert von SUBARU am 01.04.2011 00:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von Campingfamilie »

Hallo Jasper,
das vorgerechnete Bespiel ist auch schon wegen der ermittelten kosten interessant...
Offtopic:
Eine unserer Bekannten nutzt ein Wochenendhäuschen ohne Strom-, Wasser- und Abwasseranschluß und überlegt auch, sich autark mit 12 V zu versorgen, statt alles mit Batterien zu regeln. Deine Rechnung gibt eine gute Kostenschätzung, die ich hoffentlich mal klauen darf, oder ? :mrgreen:
Gruß
aus dem Hotel in Schwerin

Thomas
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Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von Tessala »

Servus Jasper,
was noch mit in Deine Teileliste und kalkulation mit einfliesen sollte, sind die Teile, die zu Sicherstellung des Schutzes gegen elektrischen Schlag dienen. Da fällt mir neben diversen Kabeln (Vorgaben für die Installtion in Caravans finden sich in DIN VDE 0100-721)auch noch der RCD (FI-Schutzschalter ein) mit einem Bemessungsfehlerstrom kleiner / gleich 30 mA, der im anbetracht des eingesetzten Wechselrichtes schon Allstromsensitiv (Typ B) sein sollte (sind leider nicht Billig :( ), um die möglichen Gleichfehlerströme bei einem Wechselrichterfehler mit zu detektieren (ein Typ A versagt sogar seinen Dienst bei Gleichfehlerströmen).

Edit: Ich habe es so verstanden, das von den Solarpanals auf einen Wechelricthter gespeist wird. Allles andere würde für mich bei diesen Verbrauchern keinen Sinn machen. Oder liege ich falsch?

Gruß
Marck
Zuletzt geändert von Tessala am 01.04.2011 08:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von Jugger64 »

Hallo ihr 12 V-Elektriker,

ich kann die Euphorie für eine solche Lösung nicht teilen. Es sind ein paar simple Dinge die aus meiner Sicht dagegen sprechen.
  • Die Kosten
    Für 750 € kann man bei einer Strompauschale von 2,50 € pro Nacht 10 Jahre lang 30 Nächte pro Jahr mit 230 V versorgt sein.
  • Das Gewicht
    Knapp 40 kg verbunden mit dem benötigten Stauvolumen sind nicht zu verachten.
  • Der Aufwand
    Eine Stromversorgung dieser Art benötigt sicherlich ein wenig Zeit sie auf dem Platz aufzubauen und entsprechend auszurichten.
  • Die Zuverlässigkeit
    Die geplante Anlage besteht aus einer nicht geringen Anzahl von einzelnen Modulen. Jedes von ihnen hat eine gewisse Ausfallrate, wobei der Ausfall eines nicht redundanten Gerätes die gesamte Anlage außer Betrieb setzen wird.
Du hast für Anwendungen mit hohem Energiebedarf den Betrieb über alternative Energiequellen vorgesehen, Jaspar. Warum willst du dann z.B. einen Wasserkocher über dein 12 V-System betreiben? Ob ein Toaster oder eine elektrische Zahnbürste beim Camping wirklich benötigt werden liegt sicherlich im Bereich der persönlichen Bedürfnisse.

Da die Idee aufgekommen ist, diese Anlage mobil zu machen und in einer Kiste unter zu bringen, die dann an einem sonnigen Ort platziert werden soll, muss ich von nicht unerheblichen Kabellängen ausgehen. Der Anteil der Anlage der mit Gleichstrom arbeitet, sollte also nahe beieinander bleiben um hohe Leitungsverluste und große Leiterquerschnitte zu vermeiden.

Wenn ich auf die Idee käme eine Solaranlage zu bauen, dann würde ich auf Wasserkocher, Toaster und elektrische Zahnbürste verzichten, den Rasierer im Sanitärhaus an der Steckdose betreiben und die verbleibenden Geräte direkt an 12 V anschließen.
Für Notebooks, Handys, MP3-Player und dergleichen gibt es entsprechende Ladegeräte, die mit 12 V arbeiten.

Gruß
Norbert

P.S.: Ich bin mal gespannt darauf, wie so eine mobile Solaranlage aussehen wird. Vor meinem geistigen Auge sehe ich da so eine Art Mini-ISS auf der Parzelle stehen. ;)
Urlaub außerhalb Frankreichs ist zwar möglich, aber vollkommen sinnlos!
Tombaz
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Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von Tombaz »

Autark zu stehen macht für mich eventuell noch mit einem Wohnmobil Sinn, mit einem Zeltanhänger würde ich nicht unbedingt "wild" stehen wollen wo so eine Aufrüstung auch Sinn macht..

Für deine ermittelten Kosten kannst du dir allerlei Schönes vergönnen und das Camplet pimpen das es nur so kracht, insofern würde ich das Vorhaben noch einmal überdenken...

Gruß Thomas
Karl-Udo

Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von Karl-Udo »

Hallo miteinander,

hier mal mein Senf...
Auf meinen bisherigen Campingbussen hatte ich je ein 48 W Solarmodul drauf, habe ich immer wieder auf den jeweiligen Nachfolger wieder aufgeschraubt. Ich brauchte dann eigentlich selten Strom auf dem C-Platz, stand aber eh lieber frei.
Verbunden mit einer normalen, ausrangierten Starterbatterie ohne zusätzliche Lichtmaschinenladung hat mir das aber eigentlich immer gereicht, da der Strom nur für folgende Verbraucher benötigt wurde:
- kurz mal TV schauen
- Wasserpumpe
- Zündung und Betrieb für Truma-Heizung E 2400
- Beleuchtung

Hat eigentlich immer gereicht, da ich im Winter eh nicht weggefahren bin. Die letzten Jahre bin ich bei der Beleutung schon auf LED-Lampen mit AA-Akkus bzw. Batterien umgestiegen, da braucht man keine Verkabelung und kann die überall anklemmen.

Als sich dann mein Transit wegen durchgammeln verabschiedet hat, hab ich das Solarmodul abgebaut und erstmal zwischengelagert.
Für den jetztigen Camp-Let wurde dann auch Strom benötigt, zumal ich jedes Jahr im Spreewald auf einem PLatz bin, wo es keinen Strom gibt.
Zu einem für die Wasserpumpe und dann für den im CL Royal eingebauten Kühlschrank (Peletier). Ich dachte auch anfangs, mit dem Solarmodul, einem Gestell und ner Batterie sollte man genug Strom zusammenbekommen. Irgendwie wird das aber ne Menge Gerödel und dann das Gewicht, speziell der Batterie.
Der Kühlschrank wird jetzt als Stauraum benutzt, für die Wasserpumpe ist ne kleine Blockbatterie vorhanden, Beleuchtung wird mittels LED-Batterie-Lampen angeschaltet und die Kühlung erfolgt über eine Absorberbox (ein Riesenteil).
Die Idee mit der Solaranlage auf einem Falter ist sicher nicht schlecht, bedingt durch zusätzlichen Aufbauaufwand aber auch kompliziert. Da ich den Falter sicher nicht für mehrere Tage frei stehen lassen möchte, sehe ich für mich keinen allzugrossen Sinn. Und wenn ich tatsächlich auf einem C-PLatz mit Strom bin, kann ich den dann auch nutzen.
Hier stellt sich natürlich die Frage, was man so alles an Stromverbrauchern betreiben möchte, ich brauche da im Urlaub eher wenig, denn ich möchte mich ja erholen....

Viele Grüße, Karl-Udo

PS das 48 W Solarmodul liegt hier noch ungenutzt rum..
OGLU
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Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von OGLU »

..... oder 5 Module zu Hause aufs Dach schrauben und mit der Einspeisevergütung den Strom
auf dem CP kaufen.
Übrigens kann man mit Gas Wasser wärmen und Toast bräunen, ansonsten hast du die Fritteuse vergessen
Das meint Rudi, der solche Gedanken auch ganz kurz hatte.
Zuletzt geändert von OGLU am 02.04.2011 07:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von Rollo »

Moin,
ich habe in meinem Trailer auch ne 40 Ah Gel-Batterie, diese sichert die Stromversorgung meiner Heizung (Truma e 2400) und für etwahige andere Verbraucher habe ich eine 12 V Steckdose. Geladen wird sie über das Netz falls vorhanden und wenn ich mal länger als 3 Tage ohne Strom stehe,dann ist das auch so abgelegen, das ich den Yamaha anschmeissen kann, der bringt 600 W bei 230 V und kann noch mit 10 A die Batterie laden und läuft locker 6 h mit 2 l Benzin. Licht habe ich dann durch die Colemann, oder auch LED mit Batterien. Wasser wird mit Gas erhitzt,sowie auch gekocht oder gegrillt.
2132 Tschüß Rollo




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Minimax
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Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von Minimax »

Ich finde Solarzellen vom Prinzip her eine gute Idee.Aber damit es wirksam eine brauchbare Menge Strom liefert müßte man schon mindestens das Dach eines Paradiso"s mit Solarpanelen tapezieren.Dann steigen allerdings auch die Kosten ins unermessliche und der Kosten/Nutzen Faktor wäre ganz dahin.

Die hier vorgeschlagene Lösung empfinde ich wie nur als "Gimmik",eine intresannte Bastelei ohne großen Nutzwert.
Mein Vorschlag(wie auch schon von anderen angesprochen):Auf den Toaster verzichten,das Wasser auf dem Gaßkocher kochen und zur Beleuchtung ein paar von diesen Dingern einsetzen: https://cgi.ebay.de/click-leuchte-Klebe ... 27b9d40f0e
Den Rest der Stromversorgung packt dann eine gute 75Ah Bootsbatterie,die ich alle paar Tage mal nachlade und schon bin ich autark.
Zuletzt geändert von Minimax am 01.04.2011 21:31, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß,
Mike
Frimah

Re: Autarke Stromversorgung in unserem Camplet

Beitrag von Frimah »

hier mal ein Bild von unserer Autark-Lösung mit DMFC (Direct Methanol Fuel Cell)

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mit dem kleinen Kraftwerk sind wir beliebig lange autark, selbst wenn es wochenlang dunkel wäre :lol: ... steht entweder im Landy oder im Zelt und liefert quasi geräuschlos Grundlaststrom für die Kompressorkühlbox, für Beleuchtung, Notebook, Akkuladegeräte ... halt für alles was elektrisch läuft. Einfach die Geräte in die integrierten 12V Steckdosen stecken und fertig, null Verkabelungsaufwand und wenn der Deckel zu ist ne prima Sitz- bzw. Ablagemöglichkeit. Mit ca. 6-8 Liter Methanol und zusätzlich einer 5kg Gasflasche (die nie leer wird) zum Kochen sind wir dann im Sommerurlaub locker 5-6 Wochen völlig unabhängig von Sonnenschein und vor allem von der Abzocke auf Campingplätzen ... Ok, dass so eine Brennstoffzelle fast unbezahlbar ist und man für die Kosten wohl bis zum St. Nimmerleinstag CP-Strom kaufen könnte (falls man sich denn auf einen solchen stellt), ist klar. Aber ich hab das Ding aus anderen Gründen eh und dann wird es eben auch im Urlaub genutzt ...

Eine Autark-Lösung mit ein paar Watt Photovoltaik Panels halte ich für ne ziemlich unpraktische Spielerei.
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