Sommer 2014 - Normandie, Bretagne und Loire

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MaMi2006
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Sommer 2014 - Normandie, Bretagne und Loire

Beitrag von MaMi2006 »

Mein Gott, kaum zu glauben, dass unser Urlaub gerade mal zwei Wochen vorbei ist. Wir könnten sofort wieder losfahren ... Aber der Reihe nach.

Unsere Ziele dieses Jahr waren noch wenig konkret als wir Anfang August losfuhren. Mit Ina und Volker und unseren beiden Wohnwagen sollte es in die Bretagne gehen und über die Loire zurück. So ein paar "wichtige" Sehenswürdigkeiten sollten dabei sein wie z. B. Mont St.Michel oder Ile de l'Ouessant. Ansonsten wollten wir uns treiben lassen. Zum ersten Mal übrigens, denn sonst hatten wir jeden Campingplatz immer schon Monate im Voraus gebucht. Dieses Mal vertrauten wir darauf, dass wir immer etwas passendes finden. Und das hat auch immer suuuuuper geklappt :D

Schon die erste Übernachtungsmöglichkeit zu finden war nichts für meine schwachen Nerven. Um 17:00 Uhr in Reims landeten wir auf einem WoMo-Stellplatz hinten im Eck. Das war dann nix. Bevor Nachfragen kommen: Ja, wir hatten keinen Campingführer dabei. Wozu gibt es denn ein Smartphone mit Auslandsflat. Blöd war nur, dass das Akku schon anzeigte, dass es bald zu Ende geht mit der Surferei. Also verließen wir uns auf unser Bauchgefühl und fuhren Richtung Laon. Der Himmel wurde immer trüber und es begann zu regnen. Super Voraussetzungen für den Beginn des Urlaubs. Nach einigem Hin und Her und noch vor dem Regen landeten wir in Guinicourt. Wir waren positiv überrascht, was uns dort erwartet hat. Ein kleiner gepflegter Platz mit einem Hallenbad (!) und einer kleinen Pizzeria direkt an der Aisne gelegen. Preislich mit 29,00 EUR für Wohnwagen und zwei Personen war das übrigens die teurste Übernachtung en france.
http://www.camping-aisne-picardie.fr/auborddelaisne-02-guignicourt/index.html
Aufbau war dann im Regen, am Abend hat es geregnet und die Nacht auch. Der Wohnwagen war dicht (gott sei Dank). Abbau natürlich auch im Regen. Ich muss mich korrigieren - im strömenden Regen. Aber wir wollten ja sowieso nicht bleiben.

Dann ging es weiter Richtung Westen. Gegen Nachmittag entschieden wir uns, einen Zwischenstop am Meer einzulegen und landeten in Blonville: http://www.campingblonville.com/vacances-en-normandie-camping-deauville-caravaning-trouville.html
Nur durch die Straße vom Strand getrennt lag der Platz sehr ruhig. Vom mondänen Leben im Nachbarort Deauville bekam man nichts mit, wenn man es nicht wollte. Es hat uns so gut gefallen, dass wir zwei Nächte bleiben und einen Strandtag zur Erholung einlegen wollten. Die Sonne kam raus - juhu. Also nach dem Frühstück zum Strand und Muscheln suchen, sich in die Fluten stürzen (na ja stürzen ist da zuviel gesagt: erstens war es Ebbe und das Meer irgendwo ganz weit weg und zweitens war es spiegelglatt). Abends wurde endlich gegrillt und es fühlte sich langsam wie Sommer an. Nachts kam der Regen. Braucht kein Mensch, kam aber ohne zu fragen. Als wir abbauen wollten hat es so geschüttet, dass wir uns entschlossen, noch einen Tag dranzuhängen. So wurden aus der einen Übernachtung dann drei.

Obwohl der Regen uns auch am nächsten Morgen begrüßte, wollten wir nun endlich weiter in die Bretagne. Unser nächster Stop war La Croix Avrachin und der Platz Le Clos Ruault. Das war übrigens der einzige Platz, den wir bewußt ansteuerten. Norbert hatte hier im Forum schon mal einen kleinen Bericht darüber geschrieben. Als Augangspunkt für verschiedene Besichtigungen gedacht, fanden wir die Lage ganz praktisch. Wenn man Einsamkeit liebt, ist man dort richtig. Es war schon richtig idyllisch. Im Gemeindehaus am Platz wurde bei unserer Ankunft gerade der Saal geschmückt. Neugierig wie wir sind, wollten wir schon wissen, was da los ist. Also erfuhren wir, dass am Wochenende eine britisch-französische Hochzeit gefeiert werden sollte. Wir wurden darauf vorbereitet, dass es laut werden könnte. Davon ließen wir uns nicht abschrecken. Feiern ist gut, laut feiern besser. Wir hofften auf gute Musik und tolle Feierstimmung. Der Koch kam schon zwei Tage vorher und bereite Pasteten und andere Leckereien vor. Das sah alles sehr gut aus und roch vor allem verführerisch.
Allerdings waren die Feierlichkeiten dann doch etwas anders, als wir vermuteten. Kein Tanz, keine Musik, nur Essen, Essen, Essen. Als es noch anfing zu regnen, kamen die Hochzeitsgäste aus dem Raum gar nicht mehr raus. Schade.

Der Regen folgte uns unablässig. Auch nach La Croix Avrachin. Einöde kann bei Regen ganz schön nerven. Bei Sonnenschein mag es ja nett sein, aber bei Regen ... Jedenfalls hatten wir die Schnauze vom Regen gestrichen voll und flohen an die Südküste der Bretagne nach Concarneau. Ina hatte herausgefunden, dass Mitte August ein Festival mit bretonischer Musik stattfinden würde, das festival des filets bleus. Untergekommen waren wir direkt am Meer auf dem CP du moulin d'aurore: http://www.moulinaurore.com/ Herrlich großer Platz mit viel Bäumen und ausreichend großen Stellplätzen, Sanitärbereich war sauber wenn auch nicht hypermodern. Aber dafür stimmte das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Nähe zur Ville Close (mit dem Rad fünf Minuten) war perfekt. Ich habe diese Stadtmauern und die kleinen Geschäfte darinnen geliebt. Im Urlaubsranking liegt Concarneau ganz vorne.

Was wir nicht ahnten, waren die Dimensionen, die das Festival hatte. Schon beim ersten Besuch in der Stadt hatten wir uns über die große Bühne am Hafen gewundert und den gesperrten Parkplatz. Am ersten Abend des Festivals trauten wir unseren Augen und Ohren nicht. Da waren ein paar tausend Leute unterwegs. Und die Musik war super - Rockmusik mit Dudelsack und tollen Stimmen. Ungewöhnlich aber einfach nur toll. Im Publikum war eine super Stimmung.

Huups - schon so spät? Dann unterbreche ich mal und mache morgen weiter. Sonst schlaft ihr mir beim Lesen noch ein ;-)
MaMi2006
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Re: Sommer 2014 - Normandie, Bretagne und Loire

Beitrag von MaMi2006 »

Hat es mich doch gerade rausgeschmissen, ohne dass ich gespeichert hatte :ichdoof: Nun ja, denn mal zum zweiten Versuch:

Von Concarneau aus starteten wir kleinere Touren mit dem Rad und dem Auto in die nähere Umgebung. Sehenswert fanden wir Quimper. Die Kathedrale ist übrigens die einzige die ich kenne, die in einen Knick hat. Warum, weiß kein Mensch genau. Pont Aven war noch ganz nett und gut besucht.
Damit ich meine geliebten Leuchttürme noch zu sehen bekam, sind Micha und ich nach La Ouessant gefahren. Auf der Überfahrt mit der Fähre hatten wir zwar nicht so viel Seegang, wie ich mir gewünscht hätte, aber es hat schon gereicht, um einige der Reisenden zu den überall angebrachten Tütenspendern eilen zu lassen. :mrgreen: Ein Schauspiel war das :mrgreen: . Wobei es ja schon übel ist, wenn einem so übel wird.

Nach einer Woche Concarneau sind wir weitergezogen nach La Turballe, direkt bei den Salzfeldern von Guérande. Reiner Touriort und nur für Strand oder Start für kleine Ausflüge geeignet. In der Nähe gab es noch La Baule, was wir gemieden haben, da wir nicht so auf die Partymeile stehen. Der Municipal in La Turballe war großartig: http://www.camping-laturballe.fr/ Les Chardons bleu verfügt über schöne große Stellplätze zum Teil mit Hecken abgetrennt, einen großen Pool, direkten Strandzugang (herrlicher riesiger Sandstrand mit schönem kalten Wasser :krank: ), modernen gepflegten Sanitärbereichen, einen kleinen Supermarkt und auch eine Snackbar. Restaurant würde ich das nicht nennen, aber das Essen war ganz o.k.. Außerdem kann man rund um die Rezeption über Wifi kostenlos ins Internet, was die Jugend reihenweise nutzte und nicht nur die Jugend :zwinker: Einen Ausflug nach Nantes hatten wir noch im Programm, was uns auch außerordentlich gut gefallen hat.

Dann ging es zur letzten Station nach Amboise. Auf der Loireinsel ist der CP Ile d'Or gelegen, wieder ein Municipal http://www.camping-amboise.com/. Schöne große Parzellen, sehr moderne und gepflegte Sanitäreinrichtungen und direkten Blick auf das Schloss in Amboise. Wir zahlten in der Hauptsaison für zwei Erwachsene mit Wohnwagen noch keine 16 EUR die Nacht. Unschlagbar vom Preis-Leistungs-Verhältnis. Direkt am CP war ein schönes kleines Freibad, für das man vergünstigten Eintritt bekam.
Mit dem Rad haben wir eine kleine Tour nach Chenonceau unternommen, nicht weit entfernt und ebenfalls gut mit dem Rad zu erreichen liegt Chaumont. Wenn man ein Stück mit dem Auto unterwegs sein will, kann man sich Chambord anschauen oder Blois. In die andere Richtung liegen dann noch Azay le rideau oder Villandry. Und noch viele, viele andere Sehenswürdigkeiten.
Ein kleiner Ausflug an den Loir war unser Highlight dort. In einem kleinen Dörfchen sollte es einen köstlichen Rotwein geben. Unser Navi hatte den Ort gefunden und auch die eingegebene Straße im Verzeichnis. Nur dass es uns mitten in den Weinberg führen wollte, abseits der geteerten Straßen, kam uns merkwürdig vor. Also hören wir nicht auf die nette Dame aus dem Gerät und fuhren zur Dorfmitte. Im dritten Anlauf fanden wir eine ältere Dame, die uns in den Weinberg schickte. Das Navi hatte also Recht behalten. Am Ende eines geschotterten Wirtschaftsweges lag dann ein kleines Weingut mit altem Bruchsteinhaus und einer herrlichen Aussicht. Der Wein ist wirklich super. Bemerkenswert war, dass wir in dieser verlassenen Gegend mit Karte zahlen konnten. Es lebe die Technik.

Als es am letzten Tag begann sintflutartig zu regnen, entschieden wir uns, einen Tag früher abzureisen. Beim Abbau hatten wir noch Glück, dass das Vorzelt trocken abgebaut werden konnte. Aber auf der Heimfahrt hatten wir ein riesiges, ergiebiges Regengebiet mitgeschleift. Während der ganzen 760 km konnten wir nicht einmal ein trocknes Päuschen machen. An Zwischenübernachtung zu denken, ging gar nicht, also blieb uns nichts übrig, als direkt heimzufahren.
Ein Stück Frankreichurlaub haben wir uns hier nach Hause geholt. Während der ganzen Fahrt ab Reims hatten wir „Radio Nostalgie“ gehört und uns gewundert, wie viele französische Lieder wir kannten. Zu Hause habe ich den Sender über Internet gefunden und höre ihn jetzt immer mal wieder.
Nächstes Jahr geht es wieder nach Frankreich – wir freuen uns jetzt schon.
Zuletzt geändert von MaMi2006 am 14.09.2014 12:24, insgesamt 1-mal geändert.
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