Nabcamping nahe Fåborg auf Fünen in DK

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Nordseekrabbe
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Nabcamping nahe Fåborg auf Fünen in DK

Beitrag von Nordseekrabbe »

Nachdem wir in unseren vorherigen Dänemark-Urlauben immer an der Nordsee waren, haben wir uns im Sommer 2009 für den hier beschriebenen Campingplatz entschieden.

Der CP Nab-Camping (http://www.nabcamping.dk) liegt in Dänemark an der Südküste der Ostseeinsel Fünen ca. 6 km östlich von Fåborg. Es ist ein relativ kleiner Platz mit 105 Stellplätzen, von denen ca. 10 bis 15 durch Dauercamper belegt sind. Die Dauercamper waren teilweise ganz nett, aber einige waren auch nicht besonders offen den anderen Campern gegenüber. Man hatte teilweise das Gefühl, dass der Platz eigentlich ihnen gehörte und man auf ihrem Rasen so gerade geduldet wurde.
Zwischen Hecken liegen immer zwei Stellplätze, die jeweils ca. 9,40 x 6 bis 7 m groß bzw. klein sind. Wir konnten mit meinem kleinen Esterel und dem Auto so gerade darauf stehen, während Leute mit durchschnittlich großen Wohnwagen ihr Auto schon nicht mehr auf dem eigenen Stellplatz unterbringen konnten. Zum Auto abstellen wurden daher teilweise nicht belegte Stellplätze benutzt, so dass es häufiger zum Umparken kam, wenn neue Gäste anreisten.

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Unser Stellplatz - links von den Vorzelt-Leinen beginnt der Nachbarstellplatz....


Auf dem CP wurde großen Wert darauf gelegt, dass die Wohnwagen nicht irgendwie auf der Parzelle abgestellt wurden, sondern immer so, dass die Längsseite mit Tür und ggf. mit Vorzelt Richtung Weg zeigte – immer schön akkurat.
Die Plätze fallen alle relativ steil Richtung Wasser ab, und man muss auf einer Seite schon ziemlich ausgleichen, um das Gefährt in die Waage zu bekommen. Bei den Dauercampern konnte man das Gefälle ziemlich anschaulich sehen, da viele ihre Wohnwagen unten herum verkleidet hatten. Brauchte es auf einer Seite nur ein waagerechtes Profilbrett, um die Lücke zwischen WoWa und Boden zu schließen, waren es am anderen Ende drei bis vier Bretter mehr. Auf einer Wohnwagenlänge von sechs, sieben Metern war häufig ein Ausgleich von 30 bis 40 cm zu sehen. Auf der einen Seite lag also die Deichsel quasi auf dem Rasen, während auf der anderen Seite kräftig unter gebaut werden musste für die Waagerechte.

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"Unsere" Stellplatzgasse



Der Campingplatz liegt direkt an der Ostsee mit eigenem kleinem Strand mit Badesteg und eigenem Bootssteg. Hier besteht die Möglichkeit, ein eigenes Boot mitzubringen und dort festzumachen bzw. an Bojen vor Anker zu legen. Irgendwo muss es zu diesem Zweck auch eine Slipanlage geben, die wir aber nicht entdeckt haben.
Der Strand ist wirklich sehr klein und nicht unbedingt zum länger dort liegen geeignet. Macht aber insofern nichts, als man ja den Wohnwagen oder das Zelt nur wenige Meter vom Strand entfernt stehen hat und jederzeit dort in der Sonne liegen kann, sofern einem der Sinn danach steht.
Der Einstieg ins Wasser ist auch für kleinere Kinder geeignet, da es am Ufer flach ist und erst allmählich tiefer wird. Am Ende des Badestegs ist das Wasser nicht ganz schultertief für eine/n Erwachsene/n.
Die Böschung zum Strand und zum Wasser hin fällt rechts und links vom Strandzugang drei bis vier Meter steil ab, so dass man hier sehr gut auf Kinder aufpassen muss, damit sie dort nicht hinunter fallen.
Mit Quallen haben wir während unseres Urlaubs im Sommer 2009 keine Probleme gehabt, obwohl man das der Ostsee ja immer mal nachsagt. Lediglich an ein, zwei Tagen gab es mal welche von diesen Glibbertieren, nachdem sie der Wind vom Vortag in die Bucht gedrückt hatte.

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Bade- und Bootssteg des Campingplatzes

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Blick vom CP über die Ostsee


Einzelwaschkabinen gibt es im Sanitärgebäude nicht, nur ein paar offene Waschbecken und natürlich mehrere Duschen. Bei den Frauen waren es vier, wenn ich mich recht entsinne, wobei eine sogar zusätzlich mit einem Waschbecken und einer Toilette ausgestattet war. Die sanitären Anlagen waren auf jeden Fall sauber und von der Größe her ausreichend, da der CP ja auch nicht besonders groß ist. Außer dem Männer- und dem Frauenbereich gibt es auch noch eine Familiendusche. Während der Reinigung war es insofern teilweise etwas unglücklich, als die Familiendusche und der Frauenbereich gleichzeitig gereinigt wurden, so dass Frauen in dieser Zeit den Männerbereich mit nutzen mussten. Wurde der Männerbereich gesäubert, war die Familienkabine offen.
Zum Duschen muss man Duschmarken benutzen (2 Dkr per 1,5 min = ca. 0,27 EUR) mit der Möglichkeit, das Warmwasser zwischendurch zu stoppen während des Einseifens.
Im Küchenbereich gibt es mehrere Abwaschbecken und auch die Möglichkeit, etwas zu kochen.

Der Spielplatz war erst 2008 renoviert worden, so dass die Spielgeräte noch ziemlich neu sind. Sie sehen sehr solide aus (Edelstahl u. Holz bzw. Seile), und auch das in Dänemark übliche Hüpfkissen fehlt nicht. Um die Spielgeräte herum ist Sand, so dass Kinder auch buddeln können, wenn auch nicht in einer abgetrennten Sandkiste. Von der Art der Geräte her haben wahrscheinlich Kinder im Alter von fünf, sechs Jahren bis vielleicht zehn Jahren den meisten Spaß dort. Für Kleinere ist es dort ohne Aufsicht zu gefährlich, weil sie immer zwischen den Geräten herumgeistern, und für Größere möglicherweise zu langweilig. Ein paar Kettcar-ähnliche Fahrzeuge standen herum zur freien Benutzung, und es gibt noch eine Bahn für Petanque – ein Spiel, das dem Boule ähnlich zu sein scheint.

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Der Spielplatz


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Hüpfkissen mit Blick Richtung Rezeption und Eingangsbereich


Neben dem Sanitärgebäude befindet sich ein noch ziemlich neuer Aufenthaltsraum, wo man sich bei schlechtem Wetter aufhalten kann. Lt. Schild wird der Raum über Nacht abgeschlossen, was aber anscheinend nicht immer gemacht wird. Vor dem Aufenthaltsraum liegt eine Terrasse mit Holzmobiliar und einem fest installierten Gasgrill zum Anschließen einer eigenen Gasflasche.

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Aufenthaltsraum mit Grillplatz, Sitzecke und Teil des Sanitärgebäudes (rechts)


An der Rezeption gibt es einen kleinen Laden mit (natürlich) relativ teuren Lebensmitteln und der Möglichkeit, Brötchen zu bestellen. Das Personal ist nett und freundlich, allerdings nur teilweise der deutschen Sprache mächtig, so dass es gut ist, wenn man ein wenig Dänisch oder zumindest Englisch sprechen kann.
Der nächste „richtige“ Laden liegt ca. 6 bis 8 km entfernt in Fåborg, einem kleinen Städtchen.
Direkt an der Rezeption gibt es eine Terrasse, auf der man sitzen und auch per W-LAN im Internet ohne Extra-Kosten surfen kann. Theoretisch hat man auf dem ganzen CP Empfang, aber der ist wenige Meter von der Rezeption entfernt schon so schwach, dass das Surfen kaum gelingt. Wir vermuten, dass der CP-Betreiber einfach seinen normalen Router W-LAN-fähig gemacht und das Netz nicht verschlüsselt hat, ansonsten aber keinen Signalverstärker geschaltet hat.

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Blick Richtung Sanitärgebäude, Spielplatz, Eingangsbereich



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Blick vom Sanitärgebäude Richtung Ostsee


Der Platz macht einen gepflegten Eindruck, der Rasen wird regelmäßig kurz gehalten. Immer wenn jemand abreist, geht jemand schnell mit dem Rasentrecker drüber, bevor die nächsten Gäste kommen. Dieses Rasenmähen wurde ziemlich schnell erledigt, wenn die CP-Inhaber es selbst machten und störte nur wenig. Schickten sie allerdings ihren Sprössling los, dauerte es eeewig, da er Spaß am Treckerfahren hatte und jede Stelle vier-, fünf-, sechsmal mähte. In jeder der Stellplatzgassen hielt er sich bis zu einer halben Stunde auf – etwas nervig, wenn man gerade frühstücken, grillen oder nur in Ruhe in der Sonne sitzen will.
Ein nettes optisches Highlight gab es jeden Abend zu Beginn der Dämmerung: Vor dem CP-Eingang, dem Sanitärgebäude und die Hauptgasse entlang gab es eine ganze Reihe hoher Petroleumfackeln aus Metall, die allabendlich illuminiert wurden und so für eine ganz gemütliche Atmosphäre sorgten.

Die nähere Umgebung des CP lädt zu Radtouren oder Spaziergängen ein, wobei man leider nicht kilometerlang am Strand entlang laufen kann, da viele Grundstücke am Wasser in Privatbesitz sind. Fährt man Fahrrad, sollte man eine gute Gangschaltung haben, denn die Landschaft ist dort doch recht hügelig mit ordentlichen Steigungen. Nimmt man den Schwung von der letzten Bergabfahrt mit, ist alles gut, aber man muss eben viel schalten.
Will man den CP-eigenen Strand nicht nutzen, kann erreicht man nach fünf bis zehn Minuten Fußweg am Ufer entlang eine große Wiese mit Sandstreifen, Badestegen und einem kleinen Toilettenhäuschen. Auf dieser Wiese haben wir teilweise auch Wohnmobile gesehen, die dort ein, zwei Nächte verbracht haben, woran anscheinend auch niemand Anstoß genommen hat. Auch Segelboote haben in der Bucht gelegentlich geankert über Nacht und haben das Sanitärgebäude der Liegewiese mit genutzt (soweit sie nicht eigene Einrichtungen an Bord hatten).
Insgesamt bietet Fünen eine Menge Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Von Fåborg aus fahren Fähren auf die vorgelagerten Inseln, die man dann erkunden kann. Im Hinterland gibt es diverse Ausflugsziele, und auch Odense ist sehenswert mit dem Hans-Christian-Andersen-Museum.

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Hafen in Fåborg


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Haus in Fåborg


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Häuserzeile in Odense


Direkt neben dem CP befindet sich das Gelände eines ehemaligen Bauernhofes, der sein Grundstück zu einem riesigen Garten mit fernöstlichen Akzenten umgebaut hat. Gegen Eintritt kann man sich diesen Garten ansehen und kann an vielen Stellen mit eigenem Picknick verweilen oder das Hofcafé nutzen, das allerdings nicht geöffnet hatte, als wir dort waren. War mit Anfang August evtl. schon zu spät im Jahr, da zu dieser Zeit die Hauptsaison in DK schon fast beendet ist.

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Bauernhofgarten neben dem Campingplatz


Vom Preis her liegt der CP auf Dänemark-üblichem Niveau. Wir haben mit zwei Erwachsenen 202 Dkr pro Nacht = ca. 26,95 EUR bezahlt, haben allerdings beim Bezahlen noch einen Rabatt von 10 % bekommen, weil wir mehr als eine bestimmte Zeit (= mehr als eine Woche oder mehr als zehn Tage – das war dem Aushang nicht zu entnehmen) dort waren. Auch mit der Abreisezeit wurde es nicht so eng gesehen – wir konnten uns wirklich Zeit lassen, in Ruhe packen und noch einmal ins Wasser hüpfen, bevor wir losgefahren sind.

Fazit: Der Platz ist für Erwachsene ohne Kinder auf jeden Fall zu empfehlen. Wer Kinder hat, muss überlegen, welche Bedürfnisse diese haben. Sind sie mit Wasser und ein paar Spielgeräten zufrieden, ist der Platz in Ordnung – benötigen sie mehr als dies (z. B. Tobeflächen, andere Spielgeräte, Tischtennis, Kicker u. ä.), ist er nicht geeignet. Sind die Kinder noch relativ klein, muss man sie wegen der steil zum Strand und zum Wasser hin abfallenden Böschung sehr gut beaufsichtigen bzw. sie müssen brav am Stellplatz bleiben.

Viel Spaß und einen schönen Urlaub wünscht
Anne

:sun1:
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Re: Nabcamping nahe Fåborg auf Fünen in DK

Beitrag von AngieLS650 »

Hallo Anne,
schöner Bericht, den du geschrieben hast. Wir waren im letzten August mit 4 Motorrädern auf diesem Platz und ich kann dir nur zustimmen. Was uns dabei sehr gefallen hat, war die Überschaubarkeit des Platzes, wirklich klein und gemütlich. Mit unseren Zelten hatten wir natürlich nicht die Aufstell- und Ausrichtschwierigkeiten und der morgendliche Blick vom Platz war superschön.
Fazit: Für uns ein Super-Platz, um von da aus die wunderschöne Insel Fyn zu befahren.
Venlig hilsen!
Angie
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Re: Nabcamping nahe Fåborg auf Fünen in DK

Beitrag von Nordseekrabbe »

Moin Angie,

ihr wart nicht zufällig in der Zeit vom 25.7. bis 6.8. irgendwann auf dem CP und hattet PI-Kennzeichen? Dann habe ich Euch nämlich gesehen - in unserer Gasse (die Letzte am Ende des Platzes) haben einmal Motorradfahrer/innen mit Zelten übernachtet.
Dann wäre die Welt wirklich klein....

Liebe Grüße!
Anne
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Re: Nabcamping nahe Fåborg auf Fünen in DK

Beitrag von AngieLS650 »

Moin Anne,
ja, wir waren am 2./3. August da, im letzten Gang, mit PI-Kennzeichen. Ist ja witzig. Seid ihr öfter in Dänemark unterwegs? Dann quatsch das nächste Mal die Pinneberger an, könnte sein, dass wir es wieder sind :wink:
Schöne Grüße
Angie
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