Camping municipal Les Oyats in Soulac sur Mer (Gironde)

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Guni
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Camping municipal Les Oyats in Soulac sur Mer (Gironde)

Beitrag von Guni »

« Camping municipal Les Oyats in Soulac sur Mer (Amélie Plage)»

In 2009 besuchten wir die Dordogne und nach 1,5 Wochen auf dem Camping « La Périgourdine » in Peyrillac & Millac in der Dordogne (siehe Platzbeschreibung von Jugger 64), wurde von den Damen der Falti-Besatzung der Wunsch nach Sonne, Sand und Meer geäußert. Da sich Sohnemann sich diesem Wunsch anschloss, geriet Väterchen in die Minderheit und so ging es in Richtung Atlantik.

Wir steuerten die Médoc-Halbinsel (ich liebe die Weine aus dem Bordelais :D ) und speziell die Pointe de Grave (Grave-Weine sind ein Gedicht :D ) an, da wir von dort aus anschließend mit der Roro-Fähre über Royan den Heimweg einschlagen wollten.

Wir suchten also, wie meistens, nach einem camping municipal und fanden ihn dann auch nach längerem Suchen in Person des Camping Les Oyats (https://www.soulac-lesoyats.com) im Ortsteil Amélie-Plage des Städtchens Soulac sur Mer.

Nun muss man sich vor Augen führen, dass diese Küstengegend eine absolute Touristen-Hochburg ist. Dementsprechend groß für einen camping municipal stellte sich auch der Camping Les Oyats heraus.

Groß aber dennoch einfach, besteht er aus 2 Teilen mit jeweils 75 und 86 Stellplätzen. Er wird durch Gemeindepersonal geführt, welches sich durch ausgesprochene Freundlichkeit und Zuvorkommendheit hervorhebt. Im angeregten Gespräch stellte sich heraus, dass die Gemeinde im Durcheinander der kommerziellen Campings vor Ort, sehr viel Wert darauf legt einen ruhigen, familiären Platz zu führen, auf dem jegliche Animation fehlt. Er soll ein Zufluchtsort für Ruhe suchende Camper sein und bleiben. So erlebten wir ihn dann auch.

Der Platz besteht aus großen Parzellen (+/- 100 m²), welche sich in einem wunderbaren, aus Eichen und Kiefern bestehenden Baumbestand befinden. Die Parzellen weisen sandige, teils mit lichtem Gras bewachsene Böden vor und in unmittelbare Nähe jeder Parzelle befinden sich Strom- und Frischwasseranschlüsse, so wie Abwasserabflüsse. Die Fahrzeuge dürfen an den Plätzen stehen. Nach 22 Uhr geht die Schranke jedoch nicht mehr auf. Wer später zurückkommt wird gebeten sein Fahrzeug bis zum nächsten Tag auf den eigens dafür angelegten Parkplätzen abzustellen.

Die Stellplätze teilen sich das Areal mit festinstallierten Mobilhomes, die meistens von Rentnern bewohnt werden. Als wir das feststellten, waren wir leicht skeptisch, was sich jedoch als absolut unbegründet herausstellte. Dort ist man dieses Miteinander gewöhnt, und so stellte sich sehr schnell ein freundschaftliches Nebeneinander ein, was sich in so mancher Plauderstunde ausdrückte. Kurzum, weder die Dauercamper, noch wir als Durchreisende, fühlten uns dort fehl am Platze.

Die modernen Sanitäranlagen werden sehr sauber gehalten und weisen einen Raum mit Waschmaschine, Trockner und Bügeleisen auf. Jetons für die Maschinen bekommt man an der Rezeption. Das Waschmittel ist einbegriffen.

An der Rezeption führt ein ortsansässiger Händler einen Stand, der einen morgens mit frischem Brot, Croissants und sonstigen Leckereien versorgt und im Laufe des Tages auch kleinere Gerichte anbietet.

Der Platz liegt ungefähr 500 m vom Hauptstrand des Stadtteils Amélie sur Mer. Wir fuhren jedoch immer ein Stück die Straße nach Soulac sur Mer entlang um dann dort durch Durchgänge durch den Dünengürtel an die Nebenstrände zu gelangen. Diese, es war ja schon Ende August, waren quasi leer und boten somit einen mehr als angenehmen Aufenthalt (An der Rezeption bestätigte man mir, dass der Touristenstrom sich in der ersten Juliwoche und ab dem 15. August sehr in Grenzen hält).

Dieser Küstenteil ist für seine Wellen bekannt und wurde dieser Bekanntheit gerecht: das Meer ist doch aufgewühlt und bietet nicht nur Surfern, sondern auch Badenden, jede Menge Spaß. Achtung ! Es ist ratsam die Sicherheitshinweise der Rettungsschwimmer zu beachten: Die vor Ort « Baïne » genannten und durch starke Meeresströmung entstandenen Senken, sind sehr gefährlich. Sie fördern so starke in Richtung Meer gerichtete Strömungen, dass nur sehr geübte Schwimmer eine Chance haben sich Ihnen zu widersetzen.

Soulac sur Mer ist ein Touristenort par excellence, welcher jedoch auch weiterhin eine zahlreiche einheimische Bevölkerung zählt, was sich, sehr zur Freude des Genussmenschen, welcher ich bin, durch jede Menge ortsansässige « Artisans » (Bäcker, Metzger, Käsehändler, Feinkost,…) und einen wöchentlichen Lebensmittelmarkt ausdrückt. Ich rate jedoch dazu sich, wenn möglich, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin zu begeben da die Parkplatzsuche sich als nervendes Unterfangen erweist. Ein mittelgroßer „Champion“ Supermarkt bietet jedoch genug Parkplätze für den größeren Einkauf.

Die Médoc Halbinsel bietet jedoch auch viel Sehenswertes wenn man nicht nur am Strand rumhängen will. Die sich dort befindenden « Châteaux » laden zu Besuch und Verköstigung ein und die vielen kleinen Sträßchen laden zum Umherirren, wobei man auf viele wunderbare Ausblicke und Sehenswürdigkeiten stößt. So hat mich persönlich besonders der Bereich der Gironde-Mündung mit den vielen « Carrelets » beeindruckt. Das sind auf Stelzen stehende Fischerhütten mit angehängten Netzen, welche über Generationen in Familienbesitz sind und jetzt oft als Rückzugsort fürs Wochenende genutzt werden.

Die Fähre nach Royan muss nicht reserviert werden. Es kann jedoch vorkommen, dass längere Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen. Und, keine Angst! Das Einweisepersonal kennt seinen Job. Man kommt wieder heraus, auch wenn man als Gespannfahrer ohne Fährenerfahrung das Gegenteil denkt :roll: .

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Ich hoffe ich konnte mit dieser Beschreibung ein Bisschen Kurzweil bieten und dem einen oder anderen einen Tipp für den Besuch dieser Gegend geben. Ich verspreche, daß ich fortan versuchen werde bessere Bilder zu liefern

Gruß.

Günther
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zawiese
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Re: Camping municipal Les Oyats in Soulac sur Mer (Gironde)

Beitrag von zawiese »

Sehr, sehr schöner Bericht!!
Vielen Dank!

Gruss Thomas
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