wir sind eine Familie mit drei Jungen und haben vor drei Jahren ein Anhängerzelt Typ Oztrail Trailercamper 9 aus Australien importiert und auf einen Jeepanhänger Johnson M 416 montiert.
Die australischen Tailerzelte haben eine unvergleichliche Qualität, sind allerdings auch schwer, da sie für die extreme Witterung in Australien geeignet sein müssen. Unser Zelt hat einen fantastischen Luftaustausch im Innenraum durch die vielen Fenster und den Baumwollstoff. Das Zelt ist aus sehr schwerer Baumwolle gefertigt, es kann nur für 2 Tage nass verpackt werden, dann sollte es getrocknet werden.
Zelt:
Der Aufbau geht ruck zuck, wenn man nur das Basiszelt aufbaut, was wir auf weiten Anreisen oder nur bei Übernachtung praktizieren. Dann kann man das Vordach über dem Basiszelt gelegt lassen:
1.Zelt liegt zusammengeklappt auf dem Anhänger, Entfernen der Schutzplane
2. Aufklappen des Hauptzeltes und Spannen der integrierten 3 Bügelstangen
3. Fixieren des Bodens des Innenzeltes mit nur 4 Heringen
Wenn man das Vordach über dem Hauptzelt aufliegen lässt, kann man es benutzen, drin übernachten (Aufbauzeit 3 Minuten)
Will man auch das Vordach aufbauen, dauert es etwas länger.
4. Aufstellen des Vordaches und Abspannen mit Zeltleinen
Jetzt hat man eine Sonnen-/ Regendach vor dem Zelt, das fest mit ihm verbunden ist.
Nur bei Bedarf:
5. Einhängen der Vorzeltwände mit breitem Klettverschluss und Fixierung der Bodenschürzen mit ein paar weiteren Heringen
Das gesamte Zelt liegt auf dem Anhänger in gepolsterten Auflagen auf und ist lediglich mit 4 Gurten verspannt. Nach Lösen der Gurte ließe es sich von 4 Leuten herunterheben, oder ggf. mit zwei Flaschenzügen unter die Garagendecke ziehen.
Anhänger:
Der Jeep-Anhänger ist der aus unserer Sicht einzige Militäranhänger unter Sankeys, HMTs, u. a. , der akzeptables Gewicht (Leergewicht knapp 300 Kg) mit einer mit Zivilanhängern nicht vergleichbaren Qualität (großzügig dimensionierte Starrachse, Blattfedern, getrenntes Fachgestell mit abnehmbarer Wanne, Geländereifen, längs verdrehbare Kupplungs-Lunette für auch extremere Geländesituationen) verbindet.
Auf Straßen und Autobahnen läuft er auch, ohne das es bei unserem Auto zu bemerken ist mit bis 130 Km (auf französischer Autobahn) hinterher. Die etwas längere Lunette (Kupplungsstange) haben wir auch deshalb angefertigt, damit der Anhänger beim extremen Einschlagen nicht die Ecke des Autos touschiert.
Der Anhänger ist ursprünglich von Baujahr 1965 wurde von uns komplett zerlegt (z. B. Federpaket, Bremsen, Aufhängung Kupplung, etc.) die Heckklappe verstärkt, mit 2K-Lack lackiert und neu aufgebaut. Dabei wurden alle Verschleißteile (Bremsbeläge, Federbuchsen, Gummiteile, Bremszug, Verkabelung, Kupplungsmaul, Schläuche und Reifen, etc.) durch Neuteile ersetzt.
Der Anhänger wird von uns auch als Transportanhänger benutzt (für Feuerholz, Moped, Klavier, etc.). Dafür kann auch mit heruntergeklappter, da sie an zwei 8 mm-Ketten und Schwerlastscharnieren hängt und das Nummernschild nicht verdeckt ist, fahren. Man kann sie übrigens auch öffenen, wenn das Zelt auf dem Anhänger liegt und kommt während der Reise auf den innenliegenden Stauraum, ohne das Zelt aufzuklappen.
Innen ist eine 16 mm Siebdrckplatte mit vielen einklappbaren Zurrösen, um das Gepäck, Kisten, etc. sicher festzuhalten.
Um den Anhänger auch ohne Auto abstellen zu können, wird vorne der serienmäßige Fuß (der geländegünstig nicht unter die Kupplung ragt) ausgeklappt und hinten zwei spezielle Spindelfüße gestellt.
Wir haben auch ein stabiles zusammenklappbares Gestell aus 40 x 3 mm Flachstahl angefertigt, über das eine stabile Plane in den Originalmaßen gezogen und mit dem umlaufenden Gumme in den Befestigungen gespannt werden kann.
Geländegängigkeit
Die Kupplung ist noch original in ihrer Funktion: D. h., eine von uns angefertigte Lunette, die sich drehen lässt und deren Reibwert einstellbar ist, nimmt eine Kugelkopfkupplung auf. Damit kann sich der Anhänger im Gelände unbegrenzt (hoffentlich nie!!!) seitlich zum Auto bewegen. Nur hinsichtlich des Knickwinkels ist die Bewegungsfreiheit durch die Kugelkopfkupplung begrenzt (man könnte aber auch eine Originalringkupplung jederzeit montieren, in den Papieren habe ich beide eintragen lassen. Außerdem lässt sich die Lunette lässt sich auch ca. 7 cm höher in eine zweite Aufnahme stecken für Fahrzeuge mit hoher Kupplung, auch Lkw, Unimog, etc. (Dafür könnte man bei besagter Firma auch die Original-Ringkupplung erstehen).
Ansonsten ist es eine ganz normale Kupplung für jedes Auto.
Vergleichbare Zeltanhänger gibt es in Deutschland meiner Ansicht nach nur von 3Dog und Dingotec. Nur 3Dog bietet einen geländegängigen Anhänger, der aber mit Gummifederachse hat und auf einem allerdings guten Serienanängers basiert. Unser Anhänger ist sicher noch stabiler ausgeführt und hat Vorteile mit der aufwendig geführten Starrachse und der großen Bodenfreiheit. Dafür ist die Qualität der Stangen - ganz im Gegensatz zur Zeltqualität - bei Oztrail nicht so doll!
Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit dem Anhänger, lässt er sich doch von Hand leicht bewegen und fährt auch im Gelände problemlos hinterher. Wenig gut geeignet ist er für Dünen, in der tunesischen Sahara haben wir ihn bei Stützpunkte abgestellt. Nach drei schönen Urlauben in Italien, Tunesien und Frankreich wollen uns aber von ihm trennen, da unsere Kinder in Zukunft nicht mehr alle mitfahren.
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